PG How To Play Blues Workshop Part 4

von Hansi Tietgen

In Sachen Power legen wir heute noch eine Schüppe drauf und präsentieren dir ein Solo, dass das Thema Blues moderner angehen lässt, als die bisher vorgestellten Versionen. Und genau wie schon in der letzten Folge, werden dabei auch diesmal -neben der Bluesscale - große Terzen eine sehr wichtige klangbildende Rolle übernehmen.

 
 
Moore Blues hören
Die Audios zu diesem Workshop wurden eingespielt mit einem Ernie Ball Regular Slinky 010-046 Saitensatz.
Zu den Noten

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Die Analyse

Den Einstieg in das Solo machen wir mit einer coolen Sliding Attacke. Dabei nutze ich zwei Vorschlagnoten als Ausgangsbasis (A/10. Bd. B-Saite, E/9. Bd. G-Saite), von denen aus ich "blitzschnell" in die Zielnoten, die beide in der 5. Lage der A-Blues-Scale zu finden sind, slide.

ÜBRIGENS: Vorschlagnoten erkennt man an ihren von Schrägstrichen durchtrennten Notenhälsen. Ihre ausschließliche Aufgabe ist es, die Ausgangsbasis für unterschiedliche spieltechnische Elemente zu bilden.

Eine Spur abgefahrener geht es im vierten Takt des Blues zur Sache. Der hier verwendete Lick arbeitet sich chromatisch durch die Lagen und featured einige eher ungewöhnliche Durchgangstöne. Die folgende Abbildung kann dir das Ganze optisch sicher näher bringen.

Die Töne, die paarweise zusammengehören, haben wir durch jeweils gleiche Farben kenntlich gemacht. Die Noten C, D und A sind standardmäßig in der A-Blues-Scale enthalten. Die Töne C#, A# und B bezeichnet man in diesem Zusammenhang als chromatische Durchgangstöne.

Den Abschluss des Takts verziere ich mit dem Einsatz der großen Terz des A7 Akkordes (C#, 6. Bd/G-Saite). Die anschließend folgende Blue Note (Eb, 6. Bd/A-Saite) leitet sicher zum D, dem solide klingenden Grundton des D7 Chords der Takte fünf und sechs weiter. Aber das ist noch nicht alles: Den zweiten Takt des "D-Parts" gestalte ich mit einer Linie, die ganz massiv auf die positive Wirkung des Sounds des F#, der großen Terz des D7 Chords, baut. Hier die verwendeten Skalen im Überblick:

 

TIPP: Weitere Infos zu den angesagtesten Skalen des Rock/Blues/Pop/Jazz Business findest du in meinem Buch Scales 'n' more erschienen im Leu-Verlag, Bergisch Gladbach. Weiteres in unserem Partnershop Amazon.

Aber auch rein technisch betrachtet hat der Lauf einiges zu bieten. Falls du noch keine Erfahrungen mit dem Spielen von Linien gemacht hast, deren Töne ausschließlich durch das Verwenden von Hammering On's und Pull Off's zum Klingen gebracht werden (Legato-Linien), empfehlen wir dir, den ersten Teil des Laufs als Trainingsobjekt zu nutzen. Spiele das Pattern zunächst sehr langsam und versuche dabei, die Töne so laut und präzise wie eben möglich zum Klingen zu bringen. Aber denke daran: Bevor du in der Lage bist, dass Tempo zu steigern, ohne dabei an Performance zu verlieren, kann es einige Wochen dauern. Geduld ist also angesagt!

 

Sound-Info: Die Audios wurden mit dem Vox AD 120 VT Valvetronix Amp eingespielt

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