PG Workshop Acoustic Special Fingerstyle-Guitar Part 2 Seite 4
Studie 4: "Fast Down Roll"

Der "Fast Down Roll" ist der wichtigste Baustein des Wellenmotivs (vergl. auch "Boomerang" Part 1) und vermittelt die Illusion einer "Wellenbewegung". Wieder solltst du zur Vorbereitung zunächst eine 2/8tel Einheit üben:

Studie 4 Fast und Studie 4 Slo hören


Die schnelle, rollende Bewegung wird mit dem Daumen (p), dem Zeigefinger (i), dem Mittelfinger (m) und dem Ringfinger (a) ausgeführt. Dabei solltest du immer eine starre Zuordnung einhalten: Der Daumen (p) ist für die D-Saite, der Zeigefinger (i) für die G-Saite, der Mittelfinger (m) für die B-Saite und der Ringfinger (a) für die dünne E-Saite zuständig. Nach einem Daumenanschlag auf dem Beat rollen die Finger zügig aber gleichmäßig in der Reihenfolge i (G-Saite), m (B-Saite) und a (E-Saite) ab. Voraussetzung für einen runden Bewegungsablauf ist, dass Finger und Daumen vor jedem "Roll" den Kontakt mit der zugeordneten Saite aufnehmen, die Finger sollen also bereits vor dem Spielen an ihrer jeweiligen Saite anliegen. Nach jedem "Roll" klingen die Saiten weiter und der Daumen (p) startet zur B-Saite durch. Nach dem zweiten Anschlag mit dem Daumen (p) auf der B-Saite (Zählzeit 2) legen Finger und Daumen wieder an.

ACHTUNG: Mit "freien" Anschlägen kann der "Fast Down Roll" nicht gelingen, denn in diesem Fall musst du die entsprechende Saite erst suchen, schlechtestenfalls wird sogar ein entsprechender Blickkontakt nötig. Und auch wenn dieser nur kurz ausfällt, bindet er so viel Konzentration, dass ein fließendes Spiel im Normalfall nicht mehr möglich ist.

Wiederhole den Ablauf immer wieder (Ex. 4) bis deine Finger gleich- und regelmäßig wie eine Maschine arbeiten. Den "Feinschliff" kann du dir später abholen, wenn du den Bewegungsablauf mit einem Metronom präzise synchronisierst. Beginne dann mit einem Tempo von ca. 80-100 Achtelschlägen pro Minute und versuche die Geschwindigkeit später kontnuierlich zu erhöhen. Wenn der Daumenabschlag auf einen Beat gesetzt wird, hast du eine gute Kontrolle über den "Roll". Versuche nun auch den "Fast Down Roll" mit Ex. 1 zu verbinden. Spiele eine 3/8tel Einheit mit "Roll".

Takt 4

Für den vierten Takt werden eigentlich keine neuen Übungen benötigt. Er wird mit den bereits bekannten Elementen gebildet:



Für den ersten Viertelblock benötigen wir wieder das absteigende PO-Motiv, jetzt aber auf der G- und D-Saite. Im zweiten Viertelblock kommt dann ein "Fast Down Roll" zum Einsatz, der auf einem Em-Akkord basiert. Der Daumen (p) bleibt hier (Zählzeit 2u) auf der D-Saite und pendelt nicht. Im dritten Viertelblock benötigen wir schließlich eine neue PO-Einheit. Aber Achtung: Der Daumen (p) schlägt die A-Saite im 3. Bund an. Mit einem Pull-Off des Ringfingers (3) wird die A-Saite im 2. Bund zum Klingen gebracht. Der Mittelfinger (2) wird während des PO-Vorgangs fest auf die A-Saite im 2.Bund gedrückt.

Es ist nun an der Zeit zum "Wellenmotiv" zurückzukehren und die Übungen zu einer musikalischen Einheit zusammenzufügen.

Im Songbook "Strohmaufwärts" von Bernd Strohm wurde das Stück in voller Länge (mit Tabulatur und Noten) ausnotiert. Weitere Infos zur Transkription und eine Bestellmöglichkeit findest du hier.

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