THE TEA PARTY-Workshop - Seite 2

Schon der erste Teil unserer Studie im Stil von The Master & Margarita zeigt Jeffs Vorliebe für Exotisches. Die Skala, die er hier verwendet, hört auf den bezaubernden Namen G Harmonisch Moll. Neo Classic-Shredder wie Yngwie Malmsteen oder Vinnie Moore bedienten sich in den wilden Achtzigern sehr gerne des klassischen Sounds dieses Skalen-Typus. Neben dem klassischen Touch diente die Skala aber von jeher auch als Lieferant für stark orientalische Assoziationen, eine Tatsache, die ihr den Zweitnamen Arabisch Moll einbrachte.

Grundsätzlich basiert die Harmonische Moll-Tonleiter auf einer ganz normalen natürlichen Moll Scale - in diesem speziellen Fall der Variante G Moll (G Aeolisch). Die beiden Tonleiter-Typen unterscheiden sich durch lediglich einen Ton voneinander. Aber der macht's!

Historie: Die Harmonische Moll-Tonleiter ist ein Retorten-Produkt. Da eine normale Moll-Skala - anders als eine Dur-Tonleiter - keinen natürlichen Leitton hat (letzter Ton einer Skala, der im Halbtonabstand zurück zum Grundton führt), bastelten sich klassische Komponisten einen entsprechenden Skalen-Typus, indem sie die kleine Septime (in diesem Fall das F) einer natürlichen Moll-Skala um einen Halbton (F#) erhöhten. Dieser Ton hat die Tendenz, instabil zu sein und sich in den Grundton der Skala (hier das G) auflösen zu wollen. Die Harmonische Moll-Tonleiter war geboren!

Zurück zu Jeff. Mr. Martin setzt in seinem Lick auf eine Open String-Version der Harmonischen Moll-Skala. Das entsprechende Griffbild sieht folgendermaßen aus:

Die Audios zu diesem Workshop wurden eingespielt mit einem Ernie Ball Regular Slinky 010-046 Saitensatz.

Achtung: Das Ganze funktioniert natürlich nur bei einer entsprechend umgestimmten Gitarre!

Den Übergang zum ziemlich aufregenden B-Teil der Nummer schafft der Gute mit einem normalen Oktav-Griff (auf der "4" des zweiten Taktes). Da er die E-Saite auf D heruntergestimmt hat, muss er den Standard-Oktav-Griff allerdings entsprechend anpassen. Auch zu diesem Thema haben wir dir eine kleine Gegenüberstellung angefertigt.

So, jetzt wird es interessant, denn der B-Teil hat es wirklich in sich. Wenn du dir deinen Notenausdruck anschaust, wird dir auffallen, dass wir über die verschiedenen Chords der Nummer einige ziemlich verwegene Akkordbezeichnungen notiert haben. Die hier auftauchenden Akkorde D (b9), Cm6/9 , D5, Gm und Eb5 gehören zur Standardausstattung der G Harmonischen Moll- bzw. G Natürlichen Moll-Skala, sind also eigentlich nichts wirklich Besonderes. Lediglich die Greifweise unterscheidet sie von ihren Brüdern und Schwestern aus dem Standard-Akkord-Repertoire. Dir das Ganze jetzt theoretisch haarklein auseinander zu klamüsern, würde hier sicher zu weit führen. Nimm es einfach so hin und genieße das leicht spanische Flair der Akkordkadenz.

Service: Um dir das Üben der Rhythmik zu erleichtern, haben wir dir den B-Teil noch einmal in Slow Motion anzubieten. So bekommst du die Möglichkeit, das Ganze relativ stressfrei trainieren zu können. Achte auch auf die im Notentext mitnotierten Ab- und Aufschlagzeichen. Sie können dir dabei helfen, die verwendeten Schlagmuster in die Tat umzusetzen!

B-Teil Slo Mo hören

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