Bass Workshop Distorted Slap with HipHop Beat Seite 2

Das Beispiel ist gespickt mit kleinen, fiesen Minitechniken. Hier findet man alles, was das Bassistenherz begehrt: Slap, Pull, Hammer-on, Pull-Off, Slide, Dead-Notes, Oktavgriffe (Doublestops).

ÜBRIGENS: Eine kleine Erleichterung liefert die Tatsache, dass die Figuren auf den Zählzeiten 1 und 2 in den ersten drei Takten identisch sind. Und auch die Phrase auf der Zählzeit 3 unterscheiden sich nur minimal vom Rest. Im Klartext heißt das also: Wenn Du den ersten Takt beherrschst, sind quasi 3/4tel des Riffs bereits in trockenen Tüchern!

Die richtig interessanten Dinge passieren jeweils auf der 4 der ersten 3 Takte. Kleine, gemeine Variantionen sorgen hier für Abwechslung, geben dem Riff den besonderen Kick und machen in lebendig.

Details: Auf der 4 des zweiten Takts und im kompletten vierten Takt verwende ich den vorhin schon erwähnten Finger-Strum-Waver. Die von mir gewählte Bezeichnung für eben diese Technik, setzt sich aus den 3 Einzelkomponenten zusammen, die hier zum Einsatz kommen:

Finger: Weil Zeige-, Mittel-, und Ringfinger zum Anschlagen verwendet werden.

Strum: Von "strumming", über die Saiten streifen. Die Technik ähnelt der Schlagtechnik, die Gitarristen beim Akkordspiel verwenden!

Waver: Weil die Handbewegung dabei sehr schnell auf- und abwärts wedelnd abläuft.

Genug der Worte. Damit du dir einen intensiveren Eindruck vom Strum-Waver verschaffen kannst, habe ich dir ein ziemlich aussagekräftiges Video aufgenommen, das detailliert zeigt, wie es geht.

Ich verwende bei dieser Technik meine Anschlaghand als eine Art Plektrumersatz. Die Finger lasse ich dabei ziemlich locker, die Bewegung erfolgt wie beim Slappen aus dem Handgelenk. Es hilft, wenn man sich vorstellt, die Finger wären ein implantiertes Plektrum. So schlagen die Fingerkuppen mit einer Art Wandergitarren Technik auf die Saiten. Aber Achtung: Zu Beginn kann man sich dabei sehr schnell Blasen holen, da die Fingerkuppen an den beanspruchten Stellen noch keine Hornhaut gebildet haben. Wenn's also heiß wird, sofort aufhören, bzw. Pause einlegen.

Im Gegensatz zur gerade erwähnten Wandergitarrentechnik schlägt man hier jedoch nicht alle Saiten an, sondern beschränkt seine Aktivitäten auf A-, D-, und G-Saite. Da die D-Saite nicht mitklingen soll, wird sie während des Spiels mit der Greifhand abgedämpft. Das erreicht man am effektivsten, indem man die Greifhand flach auf die Saiten legt, während der Zeigefinger die tiefe Note greift und der kleine Finger die obere Oktave. Der Mittelfinger dämpft dabei die E-Saite ab, so dass diese, sollte man sie doch mal ungewollt mit anschlagen, nicht klingen kann. (siehe Foto 1 - Handhaltung Greifhand).

Wichtig sind die im Timing exakt gesetzten Slides. Achte besonders auf die korrekte Ausführung der Sechzehntel Ups- & Downs auf der Zählzeit 4 in Takt 3. Wenn du noch keine Erfahrungen mit dieser Technik gemacht hast kann es nötig sein, die Bewegung mit gegriffenen Oktaven separat zu üben. Die Greifhand muß dabei eine statische Einheit bilden, ungefähr so als hätte man sie in Gips gegossen. Wichtig ist, wie so oft im Leben eines Musikers, dass du mit der in solchen Fällen gebotenen Geduld zu Werke gehst. Aber du schaffst das schon!

 

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