Yamaha DG-StompDurch den Release der DG Serie reihte sich Yamaha in die Reihe der Firmen ein, denen es gelungen ist, die früher als eher konservativ geltende Gitarrenbande von den Vorzügen der Digitaltechnik überzeugen zu können. Mit dem DG Stomp, einer Preamp/Multieffekt Kombination im Tretminen-Format, erweitert Yamaha die Serie jetzt um einen kompakten Soundgenerator, der sowohl im heimischen Studio als auch auf den Brettern die die Welt bedeuten, ganze Arbeit leisten kann. Konstruktion und KonzeptRein funktionell betrachtet basiert der DG Stomp auf der reinrassigen Umsetzung des Begriffs Bodeneffektpedal. Dem interessierten Betrachter stechen die Insignien dieses Anspruchs (wow!) in Form von vier stabilen Fußtastern und einer bodenangepassten Bauweise umgehend ins Auge. Das robuste Metallgehäuse mit seinen 4, einen rutschfreien Stand garantierenden Gummifüßen,unterstreicht den Eindruck absoluter Bodenständigkeit. Konzeptionell läßt sich der DG Stomp wohl am ehesten der Kategorie Preamp/Multieffektgerät zuordnen. Für die nötige Verstärkung sorgt im Normalfall ein externes Lautsprechersystem (Endstufe und Boxen, oder Gitarrenverstärker), dank der integrierten Speakersimulation ist aber auch ein problemloser Einsatz in Verbindung mit einem Mischpult möglich, eine Tatsache die den DG Stomp zu einem idealen Sparringspartner in Sachen Homerecording werden läßt. Ein zusätzlicher Digitalausgang rundet das Bild ab. Mittel eines normalen Cinch-Kables (Coaxial) läßt sich hier ein lupenreines Digitalsignal abgreifen, das man dann ohneweiteres in einem digitalen Mischpult, Recording-System, MD- bzw. Dat-Recorder, oder dem heimischen PC weiterverarbeiten kann. Die Bedienoberfläche des Stomps läßt sich in unterschiedliche Bereiche einteilen, als da wären: Display und Programmsektion - Verstärkersektion - Effektsektion - FußschaltersektionTipp: Siehe auch PG Gear Check Die VerstärkersektionStarten wir unsere Beschreibung mit der Verstärkersektion. Anhand eines Drehreglers lassen sich hier die verschiedenen zur Verfügung stehenden Amp-Modelle des DG Stomps anwählen. Das Angebot umfasst insgesamt 8 Simulationen und reicht von seidigen Cleansounds bis hin zur fetten High Gain Bedienung (PG Gear Check). Nach erfolgter Anwahl eines Amptyps können, mittles der intuitiv zu bedienenden Reglern der Sektion, verstärkertypische Parameter wie Gain, Master, Treble, Middle, Bass, Presence eingestellt und angepaßt werden. Die Klangregelung arbeitet gut und sehr effektiv, was zur Folge hat, dass sich aus den einzelnen Basissounds des Preamps zusätzlich recht unterschiedliche Klangvarianten herauskitzeln lassen. Der Output-Knob regelt den Gesamtsignalpegel, übernimmt hier also die Funktion des Master-Volumes. Den Abschluß der Verstärkerabteilung bildet die Speaker Simulation. Sie läßt sich, je nach Einsatzgebiet des DG Stomps, zu- und wieder abschalten. Die aktivierte Simulation wird durch das Leuchten der im Taster integrierten LED angezeigt, eine optische Kontrollinstanz, die auch bei vielen anderen Funktionen des Stomps zum Einsatz kommt und die die jeweils aktiven Elemente sehr plakativ in Szene setzt. So ist garantiert, dass man wirklich nichts übersieht. Der DG Stomp verfügt über 16 Boxensimulationen, die sich nach dem Betätigen der Tastenkombinationen Sp.Sim (Speaker Simulation) und Utility, mit Hilfe der Up- und Down Taster (Display-Programmsektion) anwählen lassen. Die Auswahl sieht folgendermaßen aus: Die Simulationen arbeiten sehr gut und haben einen starken Einfluß auf die jeweilige Performance der einzelnen Amp-Modelle. Die jeweils ausgewählte Simulation wird anhand eines Kürzels im Display angezeigt. Die EffektsektionDie Effektsektion des DG Stomps teilt sich in 4 Bereiche ein. Comp - Modulation - Delay- Reverb/Hall Am Anfang der Kette steht der obligatorische Kompressor. Ein Druck auf den Taster aktiviert den Effekt. Genau wie schon bei der Speaker Simulation, wird auch hier der eingeschaltete Effekt durch das Leuchten des entsprechenden Tasters angezeigt. Den Grad der Kompremierung regelt der Comp-Regler. Die Wirkungsweise des Kompressors ist gleichmäßig und unauffällig, zwei Kriterien, die ein guter Kompressor erfüllen sollte. Kommen wir zum Modulations-Effektblock. Hier stehen insgesamt 5 Effekte zur Verfügung: Chorus, Flanger, Phaser, Rotary und Tremolo. Die einzelnen Effekte lassen sich durch das Drücken des jeweils zugeordneten Tasters scharf schalten. Der aktive Effekt wird, wie gehabt, durch das Leuchten der entsprechenden Taste angezeigt. Das Einstellen der einzelnen Modulationsparameter wird über zwei Drehregler erledigt. Dabei arbeitet der DG Stomp auf 2 Ebenen. In der ersten Funktionsebene übernehmen die Regler die Parameter Speed (Effektgeschwindigkeit) und Depth (Tiefe/Stärke des Effekts) des gegenwärtig gewählten Effekts. Hält man die entsprechende Effektwahltaste gedrückt, begibt sich das Gerät in die zweite Bedien-Ebene. In diesem Modus werden den beiden Potis individuell auf jeden Effekt angepasste Parameter zugeordnet. So regelt man hier z.B. den Mischanteil und die Verzögerungszeit des Chorus, den Feedback Pegel bei Flanger und Phaser, den Winkel in dem das simulierte Mikro den Rotary-Effekt abnimmt etc.. Das Bedienprocedere ist so einfach gehalten, dass man die Funktionen des DG Stomp schon nach kurzer Zeit voll im Griff hat. Dabei reichen die zur Verfügung gestellten Parameter vollkommen aus, um alle gängigen Effektvariationen an den Start zu bekommen Ähnliches gilt auch für die Delay-Sektion. Mit einem digitalen Delay und der Nachbildung der Klangeigenschaften eines klassischen Tape Echos (Bandechogerät) liefert der Stomp zwei Basiseffekte der Verzögerungsbranche. Drei Drehregler zeichnen für die Einstellfunktionen Time (Verzögerungszeit), Feedback (Anzahl der Effektwiederholungen) und Level ( Effektanteil am Originalsignal) verantwortlich. Der Timeparameter läßt sich zusätzlich auch über eine Tap Funktion einstellen. Um dies zu tun "tappt" man im Beat (Viertel) des Songs in dem das Delay zum Einsatz kommen soll, auf den Tap/Bank/Tuner Fußtaster. Aus dem eingegebenen Wert errechnet der DG dann das jeweilige Songtempo und paßt das Delay entsprechend an. Die Tap-Funktion ist äußerst praktisch und erlaubt ein schnelles und präzises Arbeiten mit dem Effekt. Den Abschluß der Effektsektion bildet die Reverb-Abteilung. Man hat die Auswahl zwischen den Effektversionen Spring, Hall und Plate. Entscheidet man sich für Spring, so liefert der DG Stomp eine Simulation des typischen Hallspiralensounds "echter" Gitarrenamps/Combos. Die Variante Hall orientiert sich an den Klangeigenschaften eines Saals, wogegen Plate die Wirkungsweise von Hallplatten simuliert, die man im allgemeinen dazu verwendet in Studios oder Konzerthallen kontrolliert natürliche Reverbeffekte nutzen zu können. Die Effektintensität regelt der Reverb-Knob. Die FußschaltersektionWas wäre ein richtiges Bodenpedal ohne die obligatorischen Fußtaster?! Der DG Stomp macht seinem Namen alle Ehre und bietet gleich 4 der silbernen Fußabtreter. Im Utility Menü können den Tastern unterschiedliche Funktionen zugeordnet werden. In der Basiseinstellung hat der User die Möglichkeit mittels Tastendruck eines der 180 Patches bzw. User-Sounds aufzurufen. Die Patch- Verwaltung des DG`s teilt die 180 Speicherplätze gleichmäßig in die Gruppen User (90) und Patches (Presets/90) ein. Diese Gruppen zerfallen in 10 Untergruppen (0 bis 9), die wiederum in jeweils 3 Bänke unterteilt werden. Jede Bank besteht aus 3 Patches. Die Anwahl eines entsprechenden Patches funktioniert dabei wie folgt: Ein längerer Druck auf den Bank Taster, bringt den DG in Stimmung zwischen User- und Preset Sektion hin- und herzuschalten (Fußtaster 1 mindestens 1 Sekunde gedrückt halten). Nach getaner Arbeit blinkt die dem Fußschalter zugeordnete LED zur Bestätigung der Aktion. Jetzt ist es an der Zeit, sich für eine der 10 Untergruppen zu entscheiden. Das geschieht mittels Taster Numero 2. Ein Druck auf Selbigen (mindestens 1 Sekunde) erniedrigt die Gruppennummer jeweils um den Wert "1". Ist man am Ziel angekommen geht es daran, die Bank seiner Träume auszuwählen. Ein kurzer Druck auf einen der Taster 1 bis 3 macht es möglich. Nach abgeschlossener Aktion signalisiert der Stomp die Bereitschaft ein Patch auszuwählen durch schnelles Blinken des Displays und der Anzeigenlampe des jeweils betätigten Tasters. Jetzt kann man sich, bevor das Blinken stoppt, ebenfalls mittels der Fußtaster 1-3, für eines der Patches einer Bank entscheiden. Fertig! So beschrieben klingt das Auswahl-Procedere vielleicht etwas kompliziert, Tatsache ist aber, dass man sich sehr schnell an die benötigten Tastenkombinationen gewöhnt. Im Live Einsatz sollte man seine Effekte -wie bei allen Geräten mit einem entsprechendem Kompaktheitsgrad- im Allgemeinen aber so legen, dass man lange Umschaltorgien innerhalb eines Songs vermeidet. Ist ja auch kein Problem. Zurück zu den Tastern. Neben der beschriebenen Patch- Auswahlfunktion unterstützen die Fußtaster 1-3 auch das Ein- bzw. Ausschalten der unterschiedlichen Effektblöcke. Die Freischaltung dieser Funktion erfolgt im übersichtlich gestalteten Utility Menü des DG Stomp. ZusatzfeaturesDer TunerEs stehen 3 Möglichkeiten zur Auswahl um den integrierten Tuner aufzurufen. 1. Das gleichzeitige Drücken der Utility- und Store-Taste Grundsätzlich arbeitet die Tunerfunktion des DG Stomp wie ein normales chromatisches Stimmgerät. Für die optische Umsetzung sorgen die 5 LED's der Modulationssektion. Blinken die beiden Lampen links des Centers (Phaser LED) ist der gespielte Ton zu niedrig. Leuchten die rechten beiden ist der Ton zu hoch. Das Blinken der Center-LED zeigt die korrekte Stimmung der Saite an. Zusätzlich läßt sich die jeweils gemessene Standardtonhöhe verändern/kalibrieren. In der Normaleinstellung arbeitet der Tuner mit dem Standardwert Kammerton A = 440 Hz. Um den Stimmvorgang möglichst flexibel zu halten bietet der DG Stomp die Möglichkeit, diesen Wert zu variieren. Die gemessene Standardtonhöhe kann in einem Toleranzbereich von 436 Hz bis 444 Hz justiert werden. Gerade im Zusammenspiel mit akustischen Instrumenten, deren Stimmung sich nicht ohne weiteres verändern läßt (z.B. Klavier), kann diese Funktion gute Dienste leisten. Anschluß externer ControllerDer DG Stomp bietet die Möglichkeit des Anschlusses eines externen Fuß-Controllers zur Steuerung der Lautstärke, des Klangs, oder der Effektparameter. Das Utility Menü des DG Stomps hält folgende Einstellmöglichkeiten bereit:
Manual FunktionDie Manual Taste erlaubt den Einsatz des Stomps ohne auf die gespeicherten Presets zurückgreifen zu müssen. Bei gedrückter Manual Taste haben die aktuellen Einstellungen aller Regler und Schalterpositionen Vorrang. Das Verstellen der Regler wirkt sich also umgehend auf das jeweilige Soundverhalten des Preamps aus. Midi FunktionenDer DG Stomp liefert eine ganze Palette zusätzlicher Midi-Funktionen. So lassen sich per Midi-Bulk selbstprogrammierte User-Daten zur Archivierung auf ein externes Midigerät übertragen und problemlos wieder in den Stomp zurückladen. Zusätzlich kann man jedem Patch eine Programmwechselnummer zuordnen, die dann das Umschalten eines externen Effektgeräte übernimmt. FazitDer DG Stomp ist ein komplett ausgestatter Preamp, der keine Wünsche offen läßt. Sehr gute Ampsounds, in Verbindung mit einer Effektsektion die sich hören lassen kann sorgen, sowohl auf der Bühne als auch bei Recording Sessions, für eine professionelle Performance. Das robuste Gehäuse garantiert langanhaltenden Spielspaß, auch bei härtesten Bedingungen. Zusatzfeatures wie integrierter Tuner, eine sehr gut klingende Speaker Simulation und Schmankerl wie ein Digital Output und die Anschlußmöglichkeit eines externen Expression-Pedals perfektionieren die Anwendung und erschließen dem DG Stomps ein extrem breites Einsatzspektrum. |