VOX Tonelab SE Floorboard Effektmodeller

Exklusiver Bodenbelag

ein Test von Hansi Tietgen

Schon mit der Desktop-Version des Tonelabs ist es Vox gelungen, einen neuen Qualitäts-Standard im Segment der portablen Ampmodeller zu definieren. Mit dem neuen Tonelab SE wagt der britische Traditionshersteller jetzt den nächsten Schritt und präsentiert ein Floorboard-System, dss schon rein optisch beurteilt einiges verspricht. Das Planet Guitar Team hat den stylishen "Bodenbelag" für dich auf Herz und Nieren getestet. Alle Ergebnisse des erlebnisreichen Zusammentreffens, findest du in unserem interaktiven Gear Check und dem nachfolgenden Testbericht.


Bedienung und Konzept

Da Floorboards im wahrsten Sinne des Wortes "mit den Füssen getreten werden", ist ein gewisses Maß an Stabiliät ein absolutes Muss. Und in dieser Disziplin braucht man sich beim SE ganz sicher keine Sorgen zu machen. Genau wie die Desktop-Variante des Tonelabs, finden auch die HighTech Innereien des "Neuen" in einem sehr robusten Gehäuse aus dunkelblau lackiertem Metall platz. Um Raum für die Zusatzbedienelemente und die beiden großen, ebenfalls sehr stabil ausgeführten Expression-Pedale zu schaffen, hat man die Gehäuseabmessungen beim Floorboard im Vergleich zum Desktop-Modeller, nach "rechts" nahezu verdreifacht. Insgesamt kommt der Soundgenerator so auf das stattliche Maß von 710 mm in der Breite, 76 mm in der Höhe und 249 mm in der Tiefe. Groß genug also, um alle Bedienelemente übersichtlich und logisch anordnen zu können, aber immer noch klein genug um auch auf dem Fahrrad (oder dem Roller, oder ....) problemlos transportierbar zu sein. Unterstützt wird die Transportfreundlichkeit des Tonelab SE durch das "serienmäßig" mitgelieferte, gepolsterte Gigbag. Am Ziel angekommen, sorgen acht runde Moosgummi-Füße für einen rutschfreien Stand auf allen gängigen Bodenbelägen.

Die soundtechnische Basis des SE bildet das, in den Valvetronix-Amps und dem Tonelab tausendfach bewährte, REMS Amp/Effektmodeling. Tatsächlich schlägt im "SE" das selbe Herz, das auch die Performance der Valvetronix-Heads und Combos mit der vielgerühmten Natürlichkeit versorgt. Die verwendeten Datensätze wurden den Original-Amps und Boxen im Rahmen der großen Valvetronix Modeling-Session im U.S. Headquarter des Vox Mutterkonzerns Korg abgenommen. Für ein gesundes Fundament ist also gesorgt.

Valve Rector Endstufe

Ein weiteres Highlight der Valvetronix Serie ist die patentierte Valve Reactor Endstufe. Wer sich schon einmal etwas näher mit der Funktionsweise von Röhrenverstärkern beschäftigt hat der weiß, welchen wichtigen Anteil die Arbeit der Endstufe an der Performance eines Amps hat. Und aus genau diesem Grund richteten auch die Vox Sound-Designer bei der Entwicklung der Valvetronix-Serie ein Hauptaugenmerk auf die Konzeption der Endstufe. Das dem ganzen zugrunde liegende Wirkprinzip hört auf den Namen Valve Reactor Technologie. Anders als die Modeling Ebene der "Vöxe", in der die zur Verfügung stehenden Amp-Modelle und Effekte rein digital per REMS nachgestellt werden, basiert die Endstufe der Amps auf purer Analog-Technik. Mit einer 12 AX7 Röhre, einem Ausgangstransformator und einer Gegenkopplungsschleife enthält die Sektion typische Merkmale traditioneller Analog-Röhrentechnik.

Klar, dass auch das "SE" mit einer Variante der Valve Reactor Endstufe aufwarten kann. Da ein Floorboard aber im allgemeinen ohne Lautsprecher auskommen muss, man aber dennoch auf die für die Natürlichkeit und Dynamik eines Sounds so wichtige Interaktion zwischen dem Ausgangswandler und dem angeschlossenen Lautsprecher-Systems nicht verzichten wollte, haben sich die Designer bei den Tonelabs etwas ganz besonderes einfallen lassen. Die speziell angepasste Boxensimulation der beiden Amp-Modeller stellt die während des Spiels auftretenden Impedanzschwankungen einer echten Box nach und "meldet" diese permanent an den ebenfalls virtuellen Ausgangswandler. Das Ergebnis ist ein Sound, der sehr natürlich und dynamisch auf alle Spieldetails reagiert und so die stilistischen Eigenarten des jeweiligen "Users" genauso direkt und unverfälscht wiedergeben kann, wie ein realer Verstärker (siehe auch Praxis).

Die Details

Trotz der mannigfaltigen Möglichkeiten des "Labs" ist es den Technikern gelungen, das Bedien-Panel sehr übersichtlich zu gestalten. Dank des üppigen Gehäuses stehen die grundlegenden Funktionen, genau wie bei den Valvetronix Amps auch, direkt zur Verfügung und lassen sich einfach und schnell mit Hilfe von handfesten Reglern beeinflussen. Dabei warten die einzelnen "Soundinstanzen" quasi in der Reihenfolge des Signalwegs darauf, vom User bearbeitet zu werden. "Quasi" deshalb, weil sich die Effektgruppen Modulation, Delay und Reverb auf Wunsch auch in unterschiedlichen Abfolgen miteinander verknüpfen lassen.

Erste Station auf dem Weg durch die Instanzen ist die Sektion "Vorschalteffekte". Anhand des sogenannten Effect Type Wahlschalter kann man sich hier aus einem Angebot von insgesamt 16 Vorschalt-Effekten -typischen Vertretern der Kategorie "Bodentreter"- bedienen. Es stehen folgende Modelle zur Verfügung: Comp (Compressor), Acoustic (Akustik Simulation), Vox Wah (V847 und V848 Clyde McCoy ), Auto Wah, U-Vibe (Uni Vibe), Oktave (Oktav-Divider), Treble Booster (hebt die Höhen an und basiert auf dem Booster, der seinerzeit im Vox VBM-1 zum Einsatz kam, siehe auch PG Test) Tube OD (Tube Overdrive/Tubescreamer TS808),Super OD, Orange OD, Fat OD (amtlicher Bratsound/ The RAT), Fuzz (bissiger Overdrivesound/Arbiter Fuzzface), Ring Modulator, OktaFuzz, Boutique´, BLK/ORG Phase.

Für das Editieren der Effekte sind die sechs Werteregler des Labs zuständig. Schön ist, dass man jede der Sektionen beim Tonelab SE mit Hilfe separater Taster aktivieren-, und deaktivieren kann. Dabei ist die Bedienung mehr als simpel. Drückt man den Taster (oder betätigt den Wahlschalter) blinkt er und zeigt so die zum Editieren bereite Sektion an. Ein erneuter Druck nimmt den Effektblock schließlich aus dem Signalweg. Aber bleiben wir beim Editieren. Parallel zum Taster, blinkt auch eine korrespondierende LED in der Parametermatrix (aufgedruckte Tabelle der zur Verfügung stehenden Effektparameter). Sie zeigt an, welche Parameter dem gerade scharfgeschalteten Block zugeordnet sind. Gleichzeitig markieren LEDs oberhalb der Tabelle, welche der Wertegegler im ausgewählten Effekt für welche Parameter zuständig sind (Aufdrucke in der Patrametermatrix). Besser und vor allem einfacher geht es wirklich nicht. Dank des optischen Supports weiß man immer ganz genau, was das "Lab" gerade macht und kann das Manual im Grunde genommen in der Schublade lassen.

Weiter geht es in der Sektion "Soundgenerator", der Amp-Modelling Abteilung des Tonelab Se. Der hier geparkte Chickenhead-Drehschalter dient der Anwahl der 16 Amp-Modelle des Floorboards . Gleichzeit wird die Funktionsweise der Endstufe (Class A;A/B) und die Klangregelung an das jeweils ausgewählte Modell angepasst. Denn auch die jeweilige Klangregelung arbeitet bei jedem "echten" Amp anders und nur wenn man auch hier detailiert "nachbildet", ist eine authentische Performance und Bedienbarkeit der Simulationen gewährleistet.

Eine detaillierte Liste der zur Verfügung stehenden Amp-Modelle findest du hier.

Das Feinjustieren des mit Hilfe des Wahlschalters ausgewählten Amp-Modells erfolgt, genau wie für die Pedalsektion bereits beschrieben, schnell und intuitiv über die sechs Werteregler des Labs.

Weiter geht´s. Ein, für den Sound eines Amp-Modellers entscheidender Faktor ist die Qualität der verwendeten Boxensimulationen. Und genau wie schon bei den Amp-Modellen haben sich die Vox Sound-Designer auch in dieser Hinsicht die größte Mühe gegeben den angesagtesten Boxen einen möglichst authentischen digitalen Fingerabdruck abzunehmen. Das Ergebnis sind elf sehr unterschiedliche digitale Boxenmodelle, die perfekt auf die zur Verfügung stehenden Amp-Simulationen abgestimmt sind und sich mit Hilfe des sogenannten Cabinet Type Wahlschalter direkt anwählen lassen. Neben den jeweils füreinander bestimmten und in den Presets "fest" verknüpften Amp-, Boxenkombinationen, hat man so die Möglichkeit auch andere Gespanne anzutesten. Das macht nicht nur Spaß, sondern kann mitunter auch zu sehr gut klingenden "Alternativ-SetUps" führen. Experimentieren ist also angesagt. Es lohnt sich!

Effekt-Talk

Die Effektausstattung des Tonelabs wurde so konzipiert, dass auch extreme Soundfreaks voll auf ihre Kosten kommen.Im Vergleich zur Desktop Version des Tonelabs, hat man beim "SE" sogar noch ein Schüppchen drauf gelegt und das Angebot um zahlreiche Effektvarianten erweitert. Und dank des optionalen, schaltbaren externen Effektwegs hat man sogar die Möglichkeit, bereits vorhandene 19" Multieffektgerät vollwertig in sein Set-Up einzubinden. Jetzt aber zu den "Interna". Los geht es mit der Modulations-Sektion. Genau wie bei allen anderen Amp-, und Effekt-Abteilungen des Labs, lassen sich auch die in dieser Sektion angebotenen Effekte, mit Hilfe eines Chicken-Head Drehschalters anwählen. Die Feinjustierung erfolgt dann anhand der sechs Werteregler. Für jeden der Effekte stehen, der individuellen Funktion angepasste Parameter zur Verfügung. Die sehr übersichtliche Parameter-Matrix gibt Auskunft über die jeweilige Belegung und Funktion der einzelnen Werteregler. Das Angebot ist üppig und ermöglicht eine detailliert Anpassung an den persönlichen Geschmack und das jeweilge Einsatzgebiet.

Die Qualität der Effekte ist erstklassig und die Palette komplett. Von Klassikern wie Chorus, BiChorus, Stereo-Chorus, Flanger und Duo Phaser, über TexTrem und Rotary, bis hin zum coolen Pitch Shifter, Talk Mod und Filtron ist alles zu finden, was sich unter dem Oberbegriff Modulationseffekt einsortieren lässt.

Auch die Delay-Abteilung des Labs lässt keine Wünsche offen und bietet alles was das Herz begehrt. Zur Verfügung stehen alle erdenklichen Variationen zum Thema, als da wären: Echo Plus, Multi Head Delay, Analog Delay, Mod Delay, Sweep Delay, Stereo Delay, Cross Delay, Tap Delay, Rhythm Delay, Hold Delay und Reverse Delay. Dank üppiger Delay-Zeiten und clever gewählter Paramter lassen sich alle Anwendungen problemlos realisieren. Auch Profis werden sich in der Delay-Abteilung des Tonelabs gut aufgehoben fühlen.

Kommen wir zur wirklich komplett ausgestatteten Reverb-Sektion. Neben zwei Simulationen eines Federhalls (Spring 1/2), eines Plattenhalls (Plate 1/2) und einer digitalen Nachbildung eines Hallkammer-Reverbs (Chamber 1/2), findet man hier "Standards" wie Room, Hall und Gate. Die Qualtät der Effekte ist sehr gut und entsprechend natürlich klingt das Ganze dann auch im Einsatz mit den Amp-Sounds des Labs.

Expression-Pedale

Ein Highlight des Labs sind die beiden Expression-Pedale. Die sehr robust ausgeführten Pedale sind echte Multitalente. Neben den Standardfunktionen Volume-Pedal und Wah, lassen sich mit den moosgummibelegten Chrom-Tretern diverse Parameterwerte steuern. Die Pedale können also quasi die Funktion der Werteregler des Labs übernehmen. So ist es zum Beispiel möglich die Geschwindigkeit eines Modulationseffekts , den Eingangspegel des Delays, oder das Gain eines Amp-Modells zu beeinflussen. Lobenswert ist, dass die jweilige Funktionszuordnung superschnell geändert werden kann und sich mit einem Preset verknüpft, abspeichern lässt.

Die Praxis

Das Tonelab Se lässt sich in zwei Modi betreiben. Im Programm-Modus hat man die Möglichkeit, mit Hilfe der Bank-, und Program-Wahltaster auf die Werks-, und User-Presets des Labs zurückgreifen. Im Effektpedal-Modus arbeitet das Floorboard quasi wie eine "Kollektion" hochwertiger Bodeneffekte, die sich einzeln mit Hilfe der Fußtaster an-, und ausschalten lassen. Das Wechseln zwischen den beiden Betriebsarten kann sogar während des Spiels anhand des FX ON/OFF Tasters erfolgen. So kann man sogar während des Spiels in die Effekt-Konfiguration eingreifen. Eine sehr coole Sache - gerade Gitarristen, die mit sehr aufwändigen Effektsounds arbeiten, werden das Feature zu schätzen wissen. Das wirklich alles möglich ist zeigt schon die Tatsache, dass wir trotz der Option das Lab mehrere Wochen testen zu können, wirklich keine sinnvolle bzw. geläufige Anwendungsform gefunden haben, die sich mit dem Gerät nicht realisieren ließe.

Für den eigentlichen Test und die Aufnahme-Session haben wir uns die flexible Arbeitsweise des Tonelab SE zu nutze gemacht und zunächst einmal den unterschiedlichen Amp-, und Boxen-Modellen des Labs in Reinkultur auf den Zahn gefühlt. Los geht es mit einem HiGain-Lieferanten erster Güte: der digitalen Simulation des Mesa Rectifiers, in Kombination mit dem Boxen-Modell US V30, der virtuellen Kopie einer Mesa-Box mit vier Celestion Vintage 30 Speakern. In Sachen Effekteinsatz geben wir uns zunächst traditionell und würzen den Sound lediglich mit einer Prise Reverb (Spring 2, Federhall-Simulation). Auf diese Weise bekommt man die Chance, die Qualität der "Models" des Tonelab SE optimal und unverfälscht beurteilen zu können. Na dann mal ran! Schon nach kurzem Jammen konnten wir dem Tonelab SE attestieren, dass es über die gleichen Eigenschaften verfügt, die auch die Seriengeschwister auszeichnen. Dass, durch das gewählte Amp/Boxengespann vermittelte Spielgefühl, ist absolut authentisch. Auch subtile Spieldetails werden dynamisch und lebendig an die "Luft" gesetzt. Selbst bei sehr krass gefahrenem Gain und Dropped Tuning bleibt die Performance der Recto-Simulation cool. Aber auch im Lead-Betrieb spielt das Tonelab seine Vorzüge aus. Der dichte, straffe Sound läd zu ausgiebigen Impros ein und überzeugt auch hier durch die gelieferte "Authentizität" und Dynamik. (siehe auch PG Gear Check). Ein weiteres HiGain Highlight des Labs firmiert unter der Bezeichnung UK Modern (Marshall JCM 2000 DSL 100) . Der Grund-Sound der virtuellen Simulation des Marshalls ist naturgemäß etwas brillanter, als der des Rectos und macht, gerade im metalorientierten Riffing, einen hervorragenden Job. Aber auch als "Antrieb" für durchsetzungsstarke Leadwork, lässt sich der Amp-Sound optimal einsetzen und das - wie unser Version des Beatles Klassikers Let It Be im PG Gear Check zeigt- bei weitem nicht nur im Metal-Biz. Hör´doch einfach selber mal! Womit wir beim Thema wären. Im Rahmen unserer Test-Sessions musste das Tonelab SE auch eine ganze Reihe cleaner Sounds abliefern. Und auch in dieser Hinsicht wird man beim Tonelab gut bedient. Im "Let It Be" Audio kommen gleich vier unterschiedliche Varianten zum Thema "Clean-Guitar" zum Einsatz. Die Basis der meisten Trax bildet der Amp-Sound "Boutique Clean" (Simulation eines Dumble-Amps). Der, in den verwendeten Tonelab Presets Spooky und Mr. Clean verwendete Sound, klingt voll und spricht im Mittenbereich sehr direkt an. Dabei bleibt die Performance, dank ausgewogener Brillanzen, zu jeder Zeit gut ortbar und durchsetzungsstark. Auch die in den eingesetzten Presets verwendeten Effekte sind geschmackvoll vorjustiert und benötigten nur minimale Anpassungen an den Song. Ein echtes Highlight ist das Preset "Telebend". Durch den geschickten Einsatz des Pitch Shifters (und des Tweed 4x10"(Fender Bassman-Modell), erhält man einen countrystyle Sound, mit typischen B-Bender Attitüde. Mit seiner Hilfe haben wir problemlos schwebende Akkordflächen zur Verdichtung des "Rhythmus-Geflechts" der Nummer hin gekriegt.

Fehlen uns noch die Crunch-Eigenschaften des Labs. Genau wie bei einem echten Amp, hat man auch beim Tonelab SE die Möglichkeit den vorhandenen Simulationen den "Crunch" durch unterschiedliche Gain-Settings zu entlocken. Aber auch die Methode "mit dem Gitarren-Volumen" macht beim Tonelab Sinn, schließlich reagiert das Gerät auch auf eine Reduktion/Steigerung der Stärke des Eingangs-Signals wie ein echter Amp. So lassen sich zum Beispiel dem Modell UK 68P, einer Nachbildung des legendären Marshall 1959 SLP (Plexi), bei reduziertem Gitarren-Volume ultracoole, dynamische Crunch-Sounds entlocken. Das Steigern der Lautstärke (der Gitarre und des Tonelabs) bringt die Simulation dann mehr und mehr in Stimmung für sahnige Leads. Klassiker im Crunch-Biz sind auch die Modelle Vox AC 15, AC 15 TB, AC 30 und AC 30 TB. Tritt man der Valvereactor-Endstufe richtig in den Allerwertesten, sind aber auch hier coole Leadsounds mit dem voxtypischen Unterton kein Thema.

Fazit

Das neue Tonelab SE ist ein Board der Extraklasse. Dank seiner kompletten Ausstattung, dem extrem userfreundlichen Handling, und einer robusten Qualität, lässt sich das Multitalent in wirklichen allen musikalischen Lebenslagen gewinnbringend einsetzen. Genau wie schon die Valvetronix-Amps, überzeugt auch das Tonelab SE durch seine hervorragende Basis und liefert sehr realistisch klingende (und zu spielende) Simulationen der angesagtesten Amps-, und Boxenmodelle. Dabei stehen Atttribute wie Spielgefühl, Dynamik und Interaktion ganz klar im Vordergrund. Aber auch die "Peripherie" kann sich sehen lassen. Das Angebot ist üppig und reicht von Simulationen gängiger Tretminen, über Klassiker des Modulations-, und Ambience-Gewerbes, bis hin zu Spezialisten wie Reverse Delay, Sweep Delay, oder BiChorus (to name just a few). Die Performance der angebotenen Effekte ist hervorragend und dank "detaillierter Parameter", werden selbst detailverliebte Soundtüftler erstklassig bedient. Auch die diversen Einsatz-Modi, die offene Struktur (inklusive Midi) und die Möglichkeit externe Effektgeräte in das System einzubinden, konnten überzeugen. Abgerundet wird das Angebot durch einen praktischen Editor, mit dessen Hilfe sich das Lab und seine Sounds, vom heimischen Rechner aus, schnell und übersichtlich verwalten und programmieren lassen. Daumen hoch!

Specs

  • Hersteller: Vox
  • Typ: Floorboard Amp-Modeller mit Effektsektion
  • Signalverarbeitung: A/D Wandlung 20 bit, D/A Wandlung 20 bit, Sampling-Frequenz 44,1 kHz
  • Verstärkertypen: 16
  • Boxentypen: 11
  • Effekte: 16 Pedal-Typen, 11 Modulationstypen, 11 Delay-Typen, 11 Reverb-Typen, Rauschunterdrückung
  • Anzahl der Programmspeicher: 96 (24 Bänke x 4 Speicher)
  • Eingänge: 1 x Input, Insert Return, Midi In
  • Ausgänge: 2 x Analog-Out (symmetrisch/unsymmetrisch,TRS), Insert Send, 1 x Digital-Out (S/P DIF optisch), Phones, Midi Out
  • Specials: Valve Reactor Endstufe mit 12AX7 Röhre (ECC83), Autochromatisches Stimmgerät, 2 x Expression Pedale
  • Leistungsaufnahme: 18 Watt
  • Abmessungen (mm): 710x249x76 (BxTxH)
  • Gewicht: 6,2 Kg
  • Preis: 666 Euro u.v.P.

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