ToneWorks Pandora PX4 Generationswechsel Part 4

ein Test von Hansi Tietgen

Nachdem schon das dritte Update, das Pandora PX3, mit einigen ziemlich coolen und interessanten Neuerungen überraschen konnte, setzt die aktuelle Version der Miniatur-Workstation für Gitarristen noch einen drauf und verwöhnt den User mit der Performance eines komplett überarbeiteten REMS Soundgenerators. Wie sich das kleine Blaue ansonsten in unserem PG Gear Check geschlagen hat, erfährst du in aller Ausführlichkeit im folgenden Test-Special.

Pandora News- Neuheiten auf einen Blick

Da Veränderungen am einfachsten am Erscheinungsbild, sprich der Bedienoberfläche eines Geräts auszumachen sind, wollen wir uns jetzt zunächst einmal etwas genauer mit den offensichtlichen Merkmalen der neuesten Pandora Variante auseinandersetzen. Ab sofort lassen sich Amp-Parameter wie Gain-, Treble-, Bass-, und das Gesamt-Volumen -genau wie beim normalen Amp von nebenan- per Poti-Dreh beeinflussen. Gerade bei einem kompakten Gerät wie dem PX4 wird man die Möglichkeit eine so wichtige Funktion wie das Feinjustieren der Amp-Sounds ohne Submenüs erledigen zu können, schnell zu schätzen wissen. Für ein Plus an Übersichtlichkeit sorgt die Tatsache, dass ab sofort im Display der jeweilige Status der Regler mit Hilfe einer symbolisierten Skala angezeigt wird (sobald man die Potis betätigt). Eine weitere Neuheit die das Leben leichter macht, ist der sogenannte Amp Model Selector, ein üppig dimensionierter Poti mit dessen Hilfe sich die 16 zur Verfügung stehenden Amp-Modelle direkt anwählen lassen. Die Selektion der Simulationen wird durch aufgedruckte Kürzel auf der Poti-Oberfläche und die zeitgleiche Anzeige im Display weiter vereinfacht.

Aber auch unter der blauen "Haube" des PX4 hat sich einiges getan. So wartet die 4.0 Version des Pandora zum Beispiel mit einem komplett überarbeiteten "Motor"auf - und diese Bewertung ist sicher nicht übertrieben, schließlich verwöhnt das PX4 ab sofort mit denselben Amp-Modeling Parametern, die auch den Vox Valvetronix Amps zu ihrer fetten Performance verhelfen (Dazu aber später mehr). Zusätzlich dazu wurde der integrierte Phrase Sampler mit einem Plus an Leistung ausgestattet. Anstelle der 16 Sekunden Aufnahmezeit des "alten" Pandoras, bietet die aktuelle Variante satte 32 Sekunden Recording-Power. Außerdem ist es ab sofort möglich auch interne Signale, wie den Drum/Bass Sequenzer und parallel dazu gespielte Gitarrensounds aufzunehmen und zu loopen. Auch dazu später mehr!

Ebenfalls neu im Angebot ist das sogenannte Dynamic Modeling Modul. Neben bewährten Effekten wie Wah, Compressor und Okatver, die auch schon in den "älteren" PX Versionen zu Ehren kamen, hält diese Sektion eine ganze Reihe interessanter Pick-Up Simulationen bereit. Mit ihrer Hilfe lassen sich z.B. einer Humbucker Gitarre, die hohlen, nasalen Sounds einer Single-Coil Klampfe entlocken. Aber auch der umgekehrte Weg ist problemlos möglich.

Ein Infrarot-Sender, zum Betreiben eines externen Infrarot-Kopfhörers, rundet das Update-Angebot ab.

Das Konzept

Soviel zu den News. Im Folgenden wollen wir uns ein wenig intensiver mit den Ausstattungsmerkmalen des "blauen Wunders" beschäftigen.

Die Klangerzeugung

Genau wie alle Vorgänger-Modelle, verfolgt auch das PX4 das Konzept eines vollkommen autark ausgestatteten Multieffekt-Prozessors im Miniaturformat. Unterstützt von einer stetig ansteigenden Leistungsfähigkeit der verwendeten Prozessoren, gelang es den Designer im Hause Korg/Toneworks, die Ressourcen und Möglichkeiten des Pandoras von Ausbaustufe zu Ausbaustufe stetig zu erhöhen und so seine Einsetzbarkeit immer breiter zu gestalten. Eigentlich als reines Übungs- und Warm-Up Tool konzipiert, mutierte das Gerät nach und nach zu einem Soundgenerator, der auch anspruchsvolle Recording-Aufgaben souverän erledigen konnte. Und das gilt im besonderen für die aktuelle Version des Pandora, schließlich hat sich in Sachen Soundqualität der angebotenen Amp-Simulatuionen und Effekte noch einmal richtig was getan. Die Basis des Pandora-Sounds bildet das bewährte Resonant Structure and Electronic Circuit Modeling System, kurz REMS. Das von Korg/Toneworks entwickelte digitale Klangformungsverfahren ist in der Lage, dass komplexe akustische und elektrische Verhalten von Instrumenten oder elektronischen Schaltungen virtuell nachzustellen. Die Eckdaten, die der Prozessor des PX4 verarbeitet, basieren- wie eben schon erwähnt- auf den digitalen Fingerabdrücken, die den angesagtesten Amps Of All Time während der Modeling-Sessions zum Vox Valvetronix abgenommen wurden.

Die Module des Pandora PX4

Die Signalverarbeitung erfolgt in sechs unabhängigen Modulen. Um ein möglichst einfaches Handling zu gewährleisten haben die Designer die einzelnen Sektionen, entsprechend ihrer jeweiligen Funktion, logisch hintereinandergeschaltet. Die Reihenfolge entspricht dabei dem Aufbau einer "normalen" Gitarrenanlage. Jedes der Module bietet nicht nur individuelle Editiermöglichkeiten, sondern lässt sich auch- je nach Bedarf- aktivieren bzw. deaktivieren.

Dyna (Dynamic & Pick-Up Modeling/Wah, Compressor) Amp (Amp-Modeling) > Cab (Cabinet Modeling) Mod (Modulation & Filter Effect Modeling) Delay (Delay Modeling) Rev (Reverb Modeling) > NR (Noise Reduction)

Dynamic Modeling

Mit dem sogenannten Pick-Up Modeling bietet die Sektion eine interessante Neuerung. Der Effekt macht es möglich einer Gitarre die mit Humbuckern ausgestattet ist, virtuelle Single-Coil Sounds zu entlocken. Einer ausschließlich mit Single-Coils bestückten Klampfe, können Humbucker-Klänge antrainieren werden. Auch ein gut getroffener Out Of Phase Sound und die charaktervolle Performance, die durch die Kombination zweier Tonabnehmer entsteht (Zwischenposition), ist im Angebot. Die Simulation arbeitet gut und gerade im Bandzusammenhang sind die Models effektiv einsetzbar. Zusätzlich zum PU-Modeling bietet die Dynamic & Pick-Up Modeling Sektion diverse Varianten typischer "Vorschalteffekten", wie Compressor, Wah oder Oktaver.

Amp-Modeling

Insgesamt stehen 16 Amp/Model-Varianten zur Verfügung:

  • BTQ CL Der Cleansound eines Amps aus den Werkstätten von Howard Dumble. Der warme, volle Sound des Modells, mit seiner schnellen Ansprache im Mittenbereich und einer offenen Brillanz, lädt zu ausgiebigen Comping Orgien ein.
  • BLK 2x12 The Black Blues Machine- Der hier gemodelte Fender Blackface Twin Reverb stammt aus dem Jahr 1959 und ist die ungeschlagene Nummer eins in Sachen Clean- und Blueslead-Sounds.
  • Tweed 1x12 Das Original (Fender Tweed) erblickte im Jahre 1958 das Licht der Welt
  • und wurde schnell zum Garanten für obertonreich-angezerrte Rock-A-Billy und Rock 'n' Roll Sounds.
  • Tweed 4x10 Ursprünglich für den Bass entwickelte, fand der sanfte, aber durchsetzungsfähige Zerrsound des 1959 erschienene Fender Bassmanns schnell seine Liebhaber in der 6-Saiter Fraktion und ist seit vielen Jahren ein heißbegehrtes Tool.
  • AC 15 Modell des zweiten Kanals des ersten Vox Amps. Die gemodellte Version stammt aus dem Jahre 62. Fröhliche Urstände feierte der Verstärker im Jahre 1958.
  • AC30TB Etwas mehr Gain und klangliche Flexibilität bietet der AC30 TB, Treble Boost. Der Brilliant-Kanal hat bei dieser Modell-Variante mehr Saft und die zusätzlichen Klangregelmöglichkeiten erweitern die Einstellbarkeit des Amps. Beide Modifikationen gehören übrigens seit 1964 zur Standard-Ausstattung jedes AC30.
  • UK Blues JTM 45 - wo wäre Angus Young ohne diesen Amp? Aber auch ungezählte andere Acts lieben den offenen Klang dieses Class A Verstärker Urgesteins.
  • UK'80S Englischer Power-Sound Jahrgang 83. Das Modell basiert auf dem Sound eines im Hard'n'Heavy Biz äußerst beliebten Einkanal-Vollröhrentops mit Mastervolumen, dem Marshall JCM 800 Modell 2203.
  • UK MDN Der für diese Simulation Pate stehende UK Marshall JCM 2000 DSL100 vereint die Vorzüge seiner Vorgänger. Viel Gain und ein Mörder-Punch machen im Riffing wie Leadspiel eine verdammt gute Figur.
  • RECTO Modell des beliebten amerikanischen HiGain Monsters Mesa Dual Rectifier. New Metal Fetischisten kommen hier voll auf ihre Kosten.
  • FUZZ bissiger Overdrivesound/Arbiter Fuzzface
  • AC30 Modell des Standardwerkzeugs britischer Gitarrenbands der späten 50er und 60er Jahre. Simuliert den weltbekannten Sound des Normalkanals des Amps.
  • BOUTIQUE OD Modell eines sehr seltenen und kostbaren custommade Vollröhrenamps (Howard Dumble Overdrive Special). Gitarristen wie Robben Ford, Eric Johnson und Larry Carlton schätzen seinen warmen, samtigen Lead-Ton.
  • UK'70S Simulation eines Marshall 1959 SLP. Das legendäre britische 100 Watt Vollröhren Top (Plexi) wurde erstmals 1969 vorgestellt und kommt ohne Mastervolumen, erreicht seinen genialen Sound also erst bei Kampflautstärke.
  • US HIGAIN Digitale Simulation des Overdrive-Kanals eines Edel-Amps aus der Schmiede des amerikanischen Amp-Gurus Mike Soldano.
  • SYNTH Chromatisches Guitar-Synth Modeling

Zur Feinjustierung der hervorragend getroffenen Amp-Modelle stehen insgesamt fünf Parameter zur Verfügung. Neben den, über die neu geschaffenen Amp-Regler einstellbaren Werten für Gain, Treble, Bass und Volume, lässt sich der Mittenanteil am Gesamtsound anhand des praktischen Endlosregler anpassen. Die Klangregelung arbeitet effektiv und realistisch und auch die Reaktion des PX4 auf Veränderungen des Gain-Pegels entsprechen dem, was man von einem normalen Amp her kennt. So lässt sich z.B. ein HiGain Sound wie der US HIGAIN, durch einfaches Absenken des Gainpegels problemlos auf Crunch-Niveau herunterregeln, ohne das die Performance und Authentizität des Modells in irgendeiner Form in Mitleidenschaft gezogen würde. Das gleiche gilt übrigens auch für die Arbeit mit dem Volume-Poti einer Gitarre. Auch hier erwartet den User eine vollkommen natürliche und effektive Reaktion der Amp-Models (siehe auch Praxis).

Cabinet Simulation

Die Qualität einer Speaker-Simulation hat einen maßgeblichen Anteil am Gesamtsound eines Amp-Modelers. Auch in dieser Hinsicht ist das PX4 sehr gut ausgestattet und bietet insgesamt 11 verschiedene virtuelle Boxen-Modelle. Die Palette reicht hierbei von der einfachen 1x8" Ausführung bis zu verschiedenen Ausführungen eines klassischen 4x12" Cabinets.

  • 1x8TWD Simulation einer offen Box mit 8" Speaker
  • 1x12 TWD Simulation einer offen Box mit 12" Speaker
  • 1x12BLK Modell einer offenen Box mit 12" Speaker und hellen Klangeigenschaften
  • 1x12 Vox Virtuelles "Abbild" einer Vox-Box mit 12" Speaker
  • 2x12BLK Box amerikanischer Bauart mit zwei 12" Speakern
  • 2x12 Vox Modell einer offenen Vox Box mit zwei 12" Speakern
  • 2x12DC Simulation einer modernen offen Box mit zwei 12" Speaker
  • 4x10 TWD Virtuelles Modell einer offenen 4x10" Box
  • 4x12 CLS Modell einer geschlossenen Box mit vier 25 Watt 12" Speakern
  • 4x12 VIN Simulation einer geschlossenen Box mit vier 30 Watt 12" Speakern
  • 4x12 MDN Das Modell simuliert eine geschlossenen Box mit vier 75 Watt 12" Speakern

Obwohl jedem der Amp-Modelle des PX4 von Werk ab jeweils eine perfekt abgestimmte Speaker-Simulation zugeordnet wurde, lassen sich die Kombinationen -wie eben schon erwähnt- auch frei bestimmen. Das Verfahren ist sehr einfach und Experimente mit unterschiedlichen Boxen-Typen machen nicht nur Spaß, sondern liefern auch jede Menge brauchbare und interessante Soundvarianten.

Mod Sektion (Modulation & Filter Effect Modeling)

Das Modul bietet, der Name lässt es schon vermuten, Modulations-Effekt aller Art. Neben Klassikern wie Chorus, Flanger, Phaser, Wah oder U-Vibe und Tremolo, fiden sich hier Highlights wie ein gut ausgestatteter intelligenter Pitch Shifter, ein Auto-Pan und ein ziemlich cooler virtueller Feedback-Effekt. Ein, im wahrsten Sinne des Wortes, ansprechender Talk-Box Effekt rundet das Angebot ab.

Delay Modeling

Die einzelnen Delay Typen der Sektion unterscheiden sich in erster Linie durch das jeweils zugrunde liegende Feedback-Verhalten. Die gewünschte Delay-Zeit lässt sich praktisch, anhand eines Tap-Tasters einstellen. Das rhythmische Betätigen des Tasters (in Vierteln/2x) liefert die Grundlage für die Berechnung des Timings. Möchte man nähere Informationen über den eingestellten Wert, genügt ein längerer Druck auf den Tap-Button, um das PX4 dazu zu bringen, die jeweilige Delay-Time im Display anzuzeigen.

  • Slap 1,2,3,4,5 Slap-Delay (Delay Zeit beträgt genau 1/4 des via Tap-Taster eingegebenen Werts
  • Delay 1,2,3,4,5 Stereo-Delay
  • PPDLY 1,2,3,4,5 Ping Pong Delay (Dual Tap Delay mit zweifachem Signalabgriff, lässt den Sound im Stereo-Bild von rechts nach links pendeln)
  • Echo 1,2,3,4,5 Band-Echo Simulation
  • Multi 1,2,3,4,5 Spezielle Stereo-Bandecho Simulation (zwei Tonköpfe) für ein Extra an räumlicher Tiefe

Reverb Modeling

Hier findet der Pandora User all jene Effekte, die sich unter dem Oberbegriff Hall/Reverb ablegen lassen.

  • DRYAIR Hall Effekt, der ein Gefühl extrem trockener Luft erzeugt
  • WETAIR Hall Effekt, der ein Gefühl extrem feuchter Luft erzeugt
  • PPDLY 1,2,3,4,5 Ping Pong Delay (Dual Tap Delay mit zweifachem Signalabgriff, lässt den Sound im Stereo-Bild von rechts nach links pendeln)
  • ROOM 1 Höhenreicher Room-Effekt
  • ROOM 2 Sanfter Room-Effekt
  • PLATE 1 Harter Plate-Effekt
  • PLATE 2 Höhenbetonter Plate-Effekt
  • HALL 1 Raumtyp: mittelgroße Halle
  • HALL 2 Raumtyp: große Halle
  • SPRING 1 Simulation eines typischen Gitarrenverstärker-Halls
  • SPRING 2 besonders dichter Federhall

Alles in allem....

... bietet das PX4 satte 124 Effektvariationen. Sieben unterschiedliche Effekt-Typen lassen sich gleichzeitig betreiben. Das große Angebot sorgt dafür das, trotz limitierter Editiermöglichkeiten, keine Wünsche offen bleiben. Die Qualität der Effekt-Simulationen ist sehr gut und reicht vollkommen aus, um auch im Studio eine gute Figur zu machen. Unterstützt vom einfachen Handling der Effektabteilung, kann man die Arbeit mit dem PX4 als sehr praxisorientiert und vor allem kreativ bezeichnen. Individuell veränderte Presets (das PX verfügt über 50), aber auch komplette Neukreationen, lassen sich als User-Presets abspeichern (50 User Speicherplätze) und bleiben so jederzeit verfügbar. Apropos individuelle Anpassung der Presets! Auch in dieser Hinsicht wartet das "Vierer" mit einigen ziemlich coolen Features auf. Die 50 zur Verfügung stehenden Werks-Presets lassen sich sehr unkompliziert verändern und an eigene Bedürfnisse anpassen. Steht man zum Beispiel auf den coolen U-Vibe Sound des Presets Stevie, möchte aber lieber ein etwas "gainintensiveres" Amp-Modell zum Einsatz bringen, braucht man nichts weiter zu tun, als mit Hilfe des praktischen Amp-Wahlschalters eine entsprechende Simulation anzuwählen und schon kann es weitergehen. Auch hier muss man die intuitive Bedienbarkeit des Pandoras noch einmal lobend erwähnen- die Praxistauglichkeit steht hier zu Hundertprozent im Vordergrund!

Zusatzfeatures

Drum'n'Bass Modul

Genau wie seine älteren Geschwister, ist auch das PX4 mit einem zusätzlichen Drum'n'Bass Sequenzer ausgestattet. Das Modul macht das Pandora zum idealen Übungstool. Satte 40 Grooves, stilistisch quer durch den Garten selektiert, sorgen dafür, dass für jeden Geschmack der richtige Beat im Angebot ist. Parallel zu den Drum-Grooves werden Bass-Lines generiert, die bei einigen der Pattern fest vorgefertigte Akkordfolgen ausdeuten. Die jeweils zugrunde liegenden Progressionen sind im Pandora Handbuch abgedruckt. Die Tonarten und Tempi, in denen das ganze von statten gehen soll, sind frei wählbar. Wer mit dem Pandora komponieren möchte und somit eine harmonische Festlegung auf bestimmte Akkorde nicht benötigt, der hat die Möglichkeit die Bass-Line stummschalten und sich lediglich von den puren Drum-Grooves des PX4 inspirieren zu lassen.

Das Jammen mit den Pattern ist eine sehr kreative Angelegenheit, macht viel Spaß und hilft dabei, sowohl die täglich Übungs-Session als auch das Warming -Up vor einem Gig, interessanter und effektiver zu gestalten.

Infrarot Kopfhörer-Ausgang

Ein integrierter Infrarot-Sender ermöglicht es, einen handelsüblichen Infrarot-Kopfhörer anzusteuern. Die Sende-Frequenz liegt bei 2,8 MHz für den rechten Kanal und 2,3 MHz für den linken Kanal. Der Sender hilft dabei ein Kabel zu sparen und das Handling des PX4 noch komfortabler zu gestalten. Die ideale Position für eine perfekte Übertragung des Infrarot-Signals hat das Pandora, wenn man es mit Hilfe der mitgelieferten Gurtklemme am Gürtel befestigt.

Phrase Trainer

Wie im Vorfeld bereits erwähnt, wurde die Leistung des Phrase Trainers von maximal 16 Sekunden beim PX3, auf 32 Sekunden erhöht. Mit seiner Hilfe lässt sich ein über den Aux-Eingang eingespeistes Signal samplen und z.B. temporeduziert (halbe Geschwindigkeit) wiedergeben. Die Tatsache, dass die Tonart des aufgenommenen Audios dabei erhalten bleibt, macht den Mini-Sampler zum idealen Tool für all diejenigen, die die schnellen Lix und Riffs ihrer Helden in gemütlichem Slo-Mo Tempo heraushören möchten. Neu ist die Möglichkeit, auch interne Signale mit dem Phrase Trainer aufnehmen zu können. Aber das ist noch nicht alles! Mit der Unterstützung der sogenannten Jam Funktion, ist man ab sofort in der Lage eigene Loops, bestehend aus Drum, Bass und einem parallel dazu eingespielten Gitarren-Riff zu recorden und diese dann als Play-Along für eigene Studien jedweder Art zu nutzen. Ein wirklich praktisches Backing-Band Feature, das die Arbeit mit dem Pandora noch interessanter gestaltet und in der Lage ist, jede Menge kreative Energie freizusetzen.

Tuner

Natürlich gehört bei einem Gerät mit dem Korg/Toneworks Brand, auch ein Auto-Tuner zum Angebot. Die hier verwendete Version ist sehr einfach zu bedienen und garantiert- dank des sehr übersichtlich gestalteten Display-Designs- eine schnelle und präzise Arbeit. Durch die integrierte Mute-Funktion lässt sich das PX4 während des Stimmens stummschalten - ein Feature, das Musiker und Zuhörer gleichermaßen zu schätzen wissen dürften.

Fazit

Aktion gelungen! Auch die vierte Version des mittlerweile legendären Pandora überzeut mit einer fetten Ausstattung und einer sehr amtlichen Performance. Waren schon die Vorgänger in der Lage, mit hervorragenden Amp-Modellen zu begeistern, setzt die aktuelle Ausbaustufe des REMS Modelings noch einen drauf und verwöhnt mit den gleichen, absolut natürlich spielbaren virtuellen Amp-Sounds, die schon im Vox Valvetronix für Aufsehen sorgten. Eine breite Auswahl cooler Effekte, authentischer Speaker-Simulationen und nützlichem Zubehör wie einem Phrase Sampler, einer integrierten Drum-Machine und einer Infrarot Schnittstelle zum kabellosen Betreiben eines entsprechenden Kopfhörers, machen das PX4 zu einem extrem flexiblen Übungs- und Warm-Up Tool, unterstützen aber auch den kompromisslosen Einsatz als Soundgenerator im Studio. Wie man hört, wollen auch einige namhafte Cracks der Szene ihr PX4 nicht mehr missen. Im Tourbus und beim Songwriting inspiriert das Pandora so unterschiedliche Gitarristen wie Joe Satriani, Steve Vai, John Petrucci, Ted Nugent, Jerry Horton und Kerry King (um nur einige zu nennen). Gelungen ist auch die noch intuitiver gestaltete Bedienoberfläche, die ein spontanes Handling, fernab von umfangreichen Manual-Studien, problemlos möglich macht.

Specs
  • Hersteller: Korg/ToneWorks
  • Modell: Pandora PX4
  • Typus: Pocket Multieffekt-Prozessor/Amp-Modeller mit integriertem Phrase Trainer und Drum/Bass Sequenzer
  • Effekte: 124 Effektvarianten (7 gleichzeitig verwendbar)
  • Amp-Modelle: 15 verschiedene Amp-Modelle plus 11 Boxen-Varianten und Synth-Modeling
  • Presets/Speicherplätze: 50 User/50 Factory Presets
  • Eingänge: Gitarreneingang (1/4" Buchse), Aux (Mini-Stereoklinke)
  • Ausgänge: Line/Köpfhörer Mehrzweck.Aisgang (1/4 Stereo Buchse)
  • Specials: Tuner, Rhythm/Bass Sektion, Infrarot Sender, Phrase Trainer (ca. 32 sec.), Gurthalter
  • Stromversorgung: 4x AAA Batterien, optionales Netzteil (DC 4,5 Volt)
  • Gewicht: 138 g ohne Batterien
  • Abmessungen: 76mm(B), 112mm(T), 27mm (H)
  • Preis: € 299,- unverbindliche Preisempfehlung

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