4-Spur Mini Recording Studio-

Cooles Upgrade der Büchse der Pandora
 

Wer weiß schon genau wieviele der größten Melodien der Pop-History vom jeweiligen Komponisten spontan und an allen möglichen und unmöglichen Orten in ein rudimentär ausgestattetes Diktiergerät gehaucht wurden?! Will man den bereitwilligen Angaben der jeweiligen Protagonisten glauben, sind es zumindest jede Menge! Legende hin, Legende her. Tatsache ist, dass die fortschreitende Miniaturisierung komplexer Schaltungen ab sofort dafür sorgt, dass jeder -mehr oder weniger- kreative Geistesblitz nicht nur in seiner simpelsten Form konserviert werden kann, sondern auch am Strand, im Tourbus oder Backstage, in einer nahezu entgültigen Form seine Verewigung finden kann. Die neueste Errungenschaft im All-In-One Mini-Recording Business ist das Toneworks Pandora PXR4, dass neben legendären Pandora Standards wie coolen REMS Amp-Sounds und integrierten Drum-Grooves, eine komplett ausgestattete Recording-Sektion bietet die es ermöglicht, allerorts zum großen Aufnehmen ausholen zu können.

Das Konzept

Basisinfos

Das PXR4 folgt dem Konzept eines digitalen Aufnahmestudios. Neben einer komplett ausgestatteten 4-Spur Recording Sektion (plus 8 virtuelle Spuren pro Track), liefert die integrierte Effektabteilung alles was nötigt ist, um ausgefeilte Aufnahmesessions fahren zu können. Der Anwendungsbereich wurde dabei grundsätzlich breiter angelegt, als bei den beiden -speziell für den Einsatz mit Bass oder Gitarre konzipierten- Pandora Basismodellen. Trotz einer Vielzahl hervorragender REMS gestützter Gitarrenamp- und Cabinet-Simulationen, sind die werksseitig angelieferten Presets von den Toneworks-Machern so designed und gruppiert worden, dass man alle Arten von Instrumenten aufnehmen und mit perfekt abgestimmten Effektsounds belegen kann. Um auch akustische Signale problemlos auf die Karte zu bekommen, wurde das PXR4 zusätzlich mit einem integrierten Mikrophone ausgerüstet. Für den nötigen Groove sorgen 55 Drum Groove plus 32 Metronom Sounds inklusive diverser Odd Times. werksseitig programmierte Drum-Pattern. Die Datenspeicherung erfolgt auf einer Smart Media Cart.

Die Details

Zusätzlich zur integrierten Drum-Machine, lassen sich mit dem PXR4 vier unabhängige Audiospuren aufnehmen. Jede der vier Spuren unterteilt sich in satte acht virtuelle Trax. Das Pandora ist also in der Lage, insgesamt 32-Spuren zu verwalten. Diese, für digitale Recordingsysteme durchaus übliche Herangehensweise, unterstützt ein kreatives Arbeiten da der Benutzer durch die virtuellen Trax die Möglichkeit bekommt, verschiedene Varianten der auf den einzelnen Spuren abgelegten Songparts aufzunehmen, ohne vorzeitig in die unangenehme Situtation zu kommen, die vorherigen Trax löschen zu müssen. Erst am Ende der Produktion fällt dem Benutzer dann die undankbare Aufgabe zu, sich endgültig für einen der aufgenommenen Takes entscheiden zu müssen. Da alle anfallenden Daten auf der mitgelieferten Smart-Media Karte gespeichert werden, sollte man auf jeden Fall dafür sorgen, dass ein ausreichend großes Speichermedium zur Verfügung steht. Da Cards bis 128 Mb im Angebot sind, sollte das aber kein Problem darstellen.

Eine Funktion die dafür sorgt, dass noch mehr Material im PRX4 untergebracht werden kann, ist das sogenannte Track Bouncing oder Ping Pong Verfahren. Anhand dieses Tools lassen sich zum Beispiel vier prallgefüllte Spuren auf zwei zusammenlegen, so dass man die freigeschauffelten Trax umgehend für neue Aufnahmen nutzen kann. Das PRX4 unterstützt aber auch noch weitere Track Bouncing Maßnahmen. So lassen sich vier aufgenommene Spuren zum Beispiel auch auf nur einem Track zusammenmischen, eine Aktion die satte drei freie Spuren hinterlässt. Wem das immer noch nicht genug sein sollte, der kann während des Heruntermischens -live- ein weiteres Signal mitspielen. Dieses wird vom PRX4 automatisch zu den zusammengefassten Spuren hinzugemischt. Man sieht also: Mit ein paar kleinen Trix lassen sich jede Menge Zusatz-Trax auf die Smart Media Karte bannen!

Die Praxis

Im Folgenden wollen wir die wichtigsten Funktionen des PXR4 im Praxiseinsatz unter die Lupe nehmen.

Jede Aufnahmeaktion mit digitalen Aufnahmegeräten beginnt mit dem Anlegen eines "Songs", eines Formats, dass alle Audio- und Programm-Informationen beeinhaltet und verwaltet. Ist eine Smart Media Karte im Gebrauch die noch keine Song-Informationen enthält, erscheint nach dem "Hochfahren" des PXR4 automatisch die Information "Make New!" im Display, eine Aufforderung, die sich auf das Erstellen eines neuen Song-Files bezieht. Sind bereits Informationen auf der Karte gespeichert ist das Procedere etwas anders. In diesem Fall wählt man -anhand der FF Taste- zunächst einmal den zuletzt aufgenommenen Song an. Ein nochmaliges Drücken des FF Tasters bringt das Pandora dann in die Stimmung, ein neues Song-File anzulegen, eine Tatsache die sich wiederum im Erscheinen der Information Make New! im Display ausdrückt. Im nächsten Schritt (SngGrade) läßt sich, unter Zuhilfenahme des Datenrades, die jeweilige Qualität einstellen in der die Aufnahme erfolgen soll. Es stehen drei Qualitätsstufen zur Verfügung, die je nach Güte, unterschiedlich hohe Datenmengen produzieren.

Eco (Economy)=lange Aufnahmemöglichkeit bei geringerem Datenaufkommen

Std (Standard)=normale Aufnahmequalität. Die Relation aus Qualität und Datenmenge ist ideal auf das verwendete Speichermedium Smart Media Card abgestimmt.

Hig (High Quality)=sehr hohe Qualität. Hervorragende Audioqualität bei hohem Datenaufkommen. Dieser Mode wird dann verwendet, wenn die Qualität stimmen muß (CD Produktion etc.)

Nach der Anwahl einer entsprechenden Qualitätsstufe und einem Druck auf den rechten Teil des Cursor-Tasters meldet das Display mit der Info New Song, dass Abschließen der Aktion. Jetzt noch schnell dem Kind einen Namen gegeben und schon kann die Recording Session losgehen.

Die Session beginnt mit der Anpassung des PXR4 an die Art des zu erwartenden Eingangssignals. Diese erfolgt ganz einfach, anhand des an der rechten Seites des Pandora platzierten Input Select Schalters. Folgende Möglichkeiten stehen zur Auswahl:

Line- Ideale Einstellung für Geräte mit Line Signal (Keyboard/Effektgeräte etc.)

Guitar- Preset für die Aufnahme von Gitarren- oder Bass-Signalen

Mic- Aktiviert das interne Mikrofon

Als zünftiges Gitarren/Bass Magazin wählen wir natürlich Guitar, ist doch klar! Weiter geht es mit dem Scharfschalten der Spuren, auf denen man seine Aufnahme starten möchte. Dies geschieht durch das Betätigen der entsprechenden Rec-Select Taster (siehe PG Gear Check). Die Aufnahmebereitschaft der einzelnen Trax wird im Display durch einen Kreis um die aktivierte Tracknummer angezeigt.

Da das PXR4 ein autark ausgestattetes System ist, ist es natürlich auch in der Lage, dass pure Gitarrensignal mit einem ansprechenden Effekt-Sound zu versorgen. In der Effektabteilung liegt alles bereit, was man dazu benötigt. Sie teilt sich in vier Unterbereiche ein, als da wären:

Gitarren-Effekte, Insert-Effekte, Master-Effekte, Final-Effekte

Das Zusammenfassen der Effekte in unterschiedliche Anwendungsgruppen ist ein sehr praktisches Feature und erleichtert das Arbeiten enorm. Unter der Kategorie Gitarren-Effekte firmieren bei Toneworks all jene Effekte die sich ideal für die Bearbeitung von Mono Signalen wie Gitarre, Bass oder Mikro eignen. Sie bestehen -unter anderem- aus sehr ansprechenden Amp- und Boxen-Simulationen, die mit diversen Modualtions und Ambience-Effekten kombiniert werden können (dazu später mehr). Die Gruppe der Insert-Effekte ist speziell auf den Einsatz mit Stereo-Signalen abgestimmt (Keyboards etc.) und liefert diverse EQ-, Limiter- und Compressor-Presets. Die Master-Effekte Sektion beinhaltet alle Arten von Ambience und Modulations-Effekten die, gerade in der Stereo Ausführung für eine angemessene Verteilung der Einzelsignale im Stereobild und der damit einhergehenden Transparenz des Mastersignals sorgen. Besonders interessant und effektiv sind auch die Final Effects. Verschiedene Limiter-, ein Max Bass- und Exciter-Preset sorgen, dank Erhöhung der Gesamtlautstärke, des Bassdrucks und der Verbesserung der Transparenz und des Stereogesamteindrucks, für eine effektive Aufmöbelung des Enddmix.

Die vier Effektgruppen sind so angelegt, dass sie unterschiedliche Signalwege bedienen. Dabei sind die Abteilungen Guitar und Insert so geroutet, dass die jeweiligen Effekte während des Recordens eines Trax direkt mitaufgenommen werden. Die Arbeit mit Insert Effekten schont den Prozessor, da er sich - nach getaner Arbeit- wieder ungezwungen um andere Funktionen kümmern kann. Diese Maßnahme ist gerade bei kompakten und portabelen Gerätetypen sehr wichtig, denn schließlich läßt sich das PXR4 mit lediglich zwei AA 1,5V Batterien betreiben und läuft in diesem Modus sage und schreibe acht Stunden. Bei den üppigen Features und Leistungen des Geräts grenzt das fast schon an ein Wunder. Da haben die Toneworks-Ingenieure wirklich ganze Arbeit geleistet. Die Master- und Finaleffekte werden dem Gesamtsignal beigemischt und lassen sich jederzeit wieder ändern.

Editieren der Effekte

Das PXR4 bietet diverse Möglichkeiten die gewählten Effekte zu editieren. Der Prozessor des Gerätes liefert 77 unterschiedliche Effektkategorien. Diese sind in Ketten- den sogenannten Chains- fest hintereinandergeschaltet. Es stehen insgesamt acht verschiedene Chains zur Verfügung. Sie wurden so ausgewählt, dass sie sich ideal für den Einsatz in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen eignen. Welche Chain im Endeffekt aktiv ist hängt maßgeblich davon ab, welche der vier oben beschriebenen Effektgruppen vorgewählt wurde. So verwendet die Gruppe Guitar z.B. Effektkombinationen (Chains), die sich bestens zur Bearbeitung von Gitarren/Bass Signalen eignen.

Hier einige Beispiele:

Guitar Mono Ein & Mono-Ausgang

Chain 1 eignet sich perfekt für den Einsatz mit einer elekrtischen Gitarre

Drive > Cabinet > Noise Reduction > Modulation > Delay

Chain 3 eignet sich vor allem für E-Bass

Bass Drive > Bass Cabinet > Noise Reduction > Modulation > Delay

Chain 4 ist für die Bearbeitung des Signals des integrierten Mikrofons gedacht

Mic Simulation > Limiter > Gate > Modulation > Delay

Andere Chains sind unmittelbar mit den Gruppen Insert, Master und Final verknüpft und in ihrer Abstimmung dem jeweiligen Einsatzgebiet entsprechend abgestimmt.

Chain 6 dient unter anderem dem Aufpeppen von Stereo Abmischungen

Limiter > EQ > Gate

Die Tatsache, dass sich Toneworks beim Design der Software dazu entschlossen hat in Sachen Effektrouting feste Vorgaben in Form von Chains zu machen, begründet sich in dem Bestreben der Techniker die Funktionen nicht zu überladen und so den Prozessor zu schonen. Denn eines darf man nie vergessen. Man spricht hier von einem ultrakompakten Gerät, dass trotz seiner Größe mit umfangreichen Editierfunktionen ausgestattet ist. Die insgesamt acht zur Verfügung stehenden Chains reichen zudem vollkommen aus, um alle Situatiuonen in die man während einer Aufnahme-Session kommen kann, gut abzudecken. Außerdem garantieren die Presets und Effekt-Ketten ein unkompliziertes und praxisorientiertes Arbeiten.

Die Auswahl ist so getroffen, dass für alle Anwendungsgebiete die richtige Kombination zur Verfügung steht. Außerdem bietet jedes Effektmodul natürlich diverse Editierfunktionen bzw. Parameter, die ein individuelles Einstellen und Anpassen unterstützt. Schauen wir uns die einzelnen Effekt-Blöcke doch einfach mal etwas genauer an:

Drive/Limiter Block

Im Drive/Limiter Block stehen die folgenden Parameter zur Verfügung:

Gain- Einstellen des Verzerrgrades
Level- Einstellen des Ausgangspegels
Treble- Einstellen der Höhen
Middle- Einstellen der Mitten
Bass- Einstellen der Bässe

Diese Parameter beziehen sich auf die zehn mitgelieferten Amp-Simulationen die, wie schon erwähnt, auf der bewährten REMS Plattform aufbauen. Dabei simuliert das ModellTop Boost den Sound eines übersteuerten Vox AC30, US HI-G liefert das digitale Abbild eines leistungsstarken amerikanischen Preamps, das Kürzel Brit Stk steht für den Sound eines legendären britischen Stacks. In der Einstellung Seattle fühlen sich die Freunde des Grunge-Sounds zuhause. Mtl Dist versorgt den PXR4 User mit der harten Verzerrung die für ein ordentliches Nu-Metal Brett unverzichtbar ist. Weicher geht es in den Modellen Tube OD und ClasDist zu. Aber auch Bodentreter-Simualtionen sind im Angebot. Mit Modellen wie Big Fuzz, der digitalen Nachbildung eines Fuzz Pedals und FatDist, der Simulation eines legendären 80er Jahre Distortion Pedals, liefert der Drive Block einige sehr typische Tretminen Sounds. Die Presets ClasComp und Acoustic sorgen für coole Clean-Bedienung.

Alle Modelle sind sehr gut zu gebrauchen und überzeugen durch die gewohnt gute Korg/Toneworks Qualität (siehe/höre Audios im PG Gear Check)

Auch der in dieser Sektion angebotene Limiter arbeitet perfekt. Angenehm unauffällig sorgt er für die Reduktion unerwünschter Pegelspitzen. Parameter wie Threshold, Ratio, Attack, Release und Level garantieren die ideale Anpassung der Wirkung des Limiters an das jeweilige Einsatzgebiet.

Aber auch Bassisten kommen in der Drive Sektion auf ihre Kosten. Neben einem unverzichtbaren Bass Compressor, versorgen Effekte wie Bass Overdrive, Bass Distortion, ein Oktaver plus Overdrive Option, die Dicksaiter mit allem was das Herz begehrt. Umfangreiche Einstellmöglichkeiten erlauben einen individuellen Umgang mit den einzelnen Sektionen.

Im Cabinet/EQ Block stehen dem User satte zehn Boxensimulationen zur Verfügung. Sehr angenehm sind auch hier die diversen zur Verfügung stehenden Parameter, anhand derer man direkten Einfluß auf die Wirkung jeder Simulation nehmen kann. Dabei regelt Air das Resonanzverhalten der Box und die typische Klangfärbung, die durch die Interferenz von Lautsprechern auftritt. Level bestimmt den Ausgangspegel der einzelnen Boxenmodelle und Presence nimmt direkten Einfluß auf die jeweilige Klangfarbe der Höhenanteile.

Bassisten werden in der Sektion Bass Cabinet mit einer ganzen Reihe von coolen Amp bzw. Cabinet Modellen bedient.

Neben den beschriebenen Guitar/Bass Features stellt die Drive/Limiter Sektion auch einige sehr interessante digitale Simulationen diverser Mikrofontypen zur Verfügung. Mit ihrer Hilfe läßt sich ein, mit dem integrierten Mini-Mikro aufgenommenes Signal, unglaublich aufblasen. Vom warmen Vintage Sound eines alten dynamischen Mikrofones, das sich ideal zur Bearbeitung von Gesangssignalen eignet, über ein universell einsetzbares Studio Kondensatormikro, bis hin zum Modell eines Röhrenmikros ist alles im Angebot. Wir haben diverse Aufnahmen mit den unterschiedlichsten Instrumenten gemacht und sind zu überaus brauchbaren Ergebnissen gekommen. Das integrierte Mikro wird durch den Support durch die diversen Mikro-Simulationen tatsächlich zu einem sehr brauchbaren Tool und ist viel mehr als nur ein praktisches Gimmick zum schnellen Skizzieren von Gesangsmelodien.

Modulations-Effekte und Ambience-Block

Der Modulations Block liefert Standards wie Chorus/Stereo Chorus, Flanger, Phaser, Pitch Shifter, Tremolo, Oktaver, WahWah und Bass Wah. Diverse, auf die Anforderungen der einzelnen Effekte abgestimmte Parameter, ermöglichen ein ausgiebiges Editieren der einzelnen Untergruppen.

Das gleiche gilt auch für die im Ambience-Block abgelegten Raum-Effekte. Echo, Stereo Delay, Stereo Ping Pong Delay und Reverbableger wie Room, Hall, Spring und Plate, sorgen für den nötigen räumlichen Eindruck einzelner Signale oder einer entsprechenden Transparenz des Stereobildes. Auch die Qualität der Ambience Effekte läßt keine Wünsche offen.

Seinen Abschluß findet die Effektsektion im....

NR/Gate Block
Audio Editierfunktionen und Zubehör

Das Grundlage für komfortables Harddisk Rekording bilden diverse Editierfunktionen anhand derer man das einmal aufgenommene Material bearbeiten, schneiden und kopieren kann. Auch in dieser Hinsicht hat man sich bei der Ausstattung des PXR4 nicht lumpen lassen.

Folgende Untermenüs stehen dem User zur Seite

Virtual Track: Anwahl der virtuellen Spuren
Copy Track: Kopieren einer Spure
Insert Track: Einfügen einer Pause
Erase Track: Löschen einer Spur
Delete Track: Entfernen einer Spur
Expansion/Compression: Verlängern/Kürzen der Spieldauer einer Spur
Copy Virtual Track: Kopieren einer virtuellen Spur
Delete Virtual Track: Löschen einer virtuellen Spur

Das Editieren von Spuren geht Hand in Hand mit der Möglichkeit die Zeitposition bestimmter Songparts unter Zuhilfenahme sogenannter Markern einzugrenzen bzw. zu speichern. Die Software der PXR4 kann satte 100 Marker verwalten, eine Anzahl die auch bei komplexen Songstrukturen ausreichen sollte, um die markantesten Punkte zu kennzeichnen.

Nachdem man einen Songpart mit Markern eingegrenzt hat, läßt sich dieser sehr einfach auf eine andere Spur kopieren. Mit Hilfe der Track-Copy Funktion hat man die Möglichkeit bestehende Songstrukturen zu verändern oder einen einmal eingespielten Part beliebig oft wiederholen bzw in seiner Position innerhalb des Songs verschieben zu können. Aber auch das Spiegeln des Audio-material einer Spur auf die zeitgleiche Position eines zweiten Trax wird durch die Copy Funktion problemlos möglich. So bearbeitet klingen gedoppelte Gitarrenparts naturgemäß fetter und lassen sich außerdem noch wunderbar im Stereobild des Endmixes platzieren. Das Bedienungsprocedere ist so simpel, dass man das umfangreiche Handbuch sehr schnell beiseite legen und sich voll auf seine Arbeit konzentieren kann.

Die Insert Track Funktion ermöglicht das zielgenaue Einfügen von Leersegmenten und Songparts. Die Daten ab der markierten Position an der das einzufügende Segment beginnen soll, rücken der Länge des jeweiligen Abschnitts entsprechend, in Richtung Songende.

Besonders herauszuheben ist das nächste Feature der Editier-Abteilung: Das Expansion/Compression Tool. Gerade beim Legen von Loops, kann diese Editier-Funktion sehr gute Dienste leisten. Man stelle sich folgende Situation vor: Man hat mit Hilfe des integrierten PXR4 Metronoms den Basisbeat eines Songs festgelegt (z.B Tempo 88 BpM). Den Drum Part der Nummer möchte man mit einem Drum-Groove bestreiten, den man auf einer externen CD mit Drum-Samples gefunden hat. Trotz übereinstimmender Tempoangaben stellt man nach dem Überspielen entsetzt fest, dass es einen minmalen Unterschied zwischen dem korrekten Tempo des Metronoms und dem des eingespielten Audios gibt. Bezogen auf einen Takt ist das eingespielte Drum Sample minimal zu kurz. Und genau jetzt kommt die Expansion Funktion ins Spiel. Mit ihrer Hilfe läßt sich das Audio unhörbar auf das passende Maß verlängern und dann kopieren. Die Tonhöhe bleibt bei dieser Maßnahme unberührt, so dass man z.B. auch Synthie-Chordsounds längenmäßig anpassen kann, ohne eine "Verschrägung" in Kauf nehmen zu müssen. Wie bei allen Expansion/Compression Verfahren, sollte man auch beim PXR4 auf einen übertriebenen Einsatz verzichten, da größere Aufblas- oder Zusammenstauch-Aktion die Audioqualität des bearbeiteten Materialsdoch arg in Mitleidenschaft ziehen. Trotzdem ist das Tool gut zu gebrauchen und leistet im Editierbetrieb sehr gute Dienste.

Zubehör

Count In - Automatisches Ein- und Aussteigen

Ein weiteres praktisches Feature, das mit der Möglichkeit des Setzens von Markern Hand in Hand geht, ist die sogenannte Count In Funktion. Sie erlaubt das punktgenaue Ersetzen von Songparts. Möchte man z.B eine Passage ersetzen, mit der man nicht zufrieden ist, so hat man die Möglichkeit diesen Part mit dem Setzen eines In- und eines Out-Markers zu kennzeichnen. Bei aktivierter Count-In Funktion schaltet das PXR4 die Spur genau in dem Augenblick scharf, in dem der zu ersetzende Song-Teil beginnt. Die Audiosegmente vor und nach den In- und Out- Punkten bleiben bei dieser Aktion vollkommen unbeschadet.

Undo/Redo

Die Undo/Redo Funktion ermöglicht ein Aufheben von Editier- und Aufnahmeaktionen. Hat man z.B. eine Aufnahme überspielt, oder geschnitten, merkt aber nach getaner Arbeit, dass die neue Version eher noch schlechter ist als die ursprüngliche Variante, so kann man mit Hilfe der Undo Funktion den vorherigen Status zurückholen. Ist man sich nach dem Betätigen der Undo Taste nicht mehr sicher, dass die zweite Version nicht doch besser war, hilft eine entsprechende Redo Funktion dabei, einen direkten Vergleich der beiden Song-Versionen anzustellen.

Halfspeed-Modus

Ein Gedrückthalten der Play-Taste sorgt dafür, dass das PXR4 das Tempo der Aufnahme um 50% reduziert. Möchte man also ein Solo seines Leibingsgitarreros heraushören, spielt man sich den Track ganz einfach auf das PXR4, hält die Play-Taste gedrückt und schon hat man die Möglichkeit schnelle Passagen in Halfspeed zu geniessen. Die Tonhöhe bleibt dabei selbstverständlich erhalten.

Tuner

Ein integrierter Tuner sorgt für allzeit gute Stimmung

Der integrierte USB Port- Das Tor zu Welt

Ein Feature der ganz besonderen Art ist der integrierte USB Anschluß. Durch einfaches Verbinden des USB Ports des PXR4 mit dem eines handelsüblichen Windows PC (ab Windows ME/2000 oder höher) oder Mac (ab OS 9.0.4 oder neuer) lassen sich alle songrelevanten Daten inklusive Einstellungsinformationen als Back-Up auf dem Rechner speichern. Aber auch speziell programmierte Effekteinstellungen/User Presets lassen sich auf diese Weise auf dem Rechner archivieren und jederzeit wieder zurück in das PXR4 übertragen. Spezielle Treiber oder eine Software sind- USB sei Dank- für diese Aktion nicht nötig. Die gespeicherten Daten lassen sich natürlich auch problemlos via Internet verschicken. Ohne analoge Überspielungen vornehmen zu müssen, kann man so komplette Songs eins zu eins an seine Mitmusiker verschicken und das egal an welchem Punkt der Erde sich diese gerade befinden mögen. Die erhaltenen Daten können vom Empfänger dann zurück in das PXR4 übertragen werden und schon steh teinem ungezwungen Weiterarbeiten an dem erhaltenen Material, nichts mehr im Wege. Das Bedien-Procedere ist dabei so einfach, dass man auch ohne großartige Computerkenntnisse aktiv werden kann.

Fazit

Das Pandora PXR4 ist ein komplett ausgestattes, portables, digitales 4-Spur Ministudio, das mit hervorragenden Features aufwarten kann. Neben der guten Aufnahmequalität ist es gerade die, auf der bewährten REMS Technologie aufbauende Effektsektion, inklusive amtlicher Amp-und Boxenmodelle, die das PXR4 zu einem absolut autarken Tool werden läßt. Diverse Spur-Editierfunktion, deren vielfältige Einsatzmöglichkeiten noch von der Tatsache unterstützt werden, dass das PRX4 das Setzen von bis zu 100 Marker pro Song erlaubt, sorgen für ein ebenso kreatives wie professionelles Arbeiten. Ein ganz besonderes Feature stellt der integrierte USB Anschluß dar, der einen problemlosen Transfer von Song-, Einstellungs-Daten und eigenständig programmierten User-Presets, auf einem externen Rechner (PC/Mac) ermöglicht. So lassen sich Songdatensätze sehr übersichtlich archivieren und völlig verlustfrei, über das Internet verschickt. Übrigens: Im Batteriebetrieb hält das PXR4 bis zu 8 Stunden durch und das bei der Verwendung von nur zwei Batterien der Größe AA.

 

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