Epiphone Les Paul Special 2 - Attraktiv
und preiswert
ein Test von Hansi Tietgen
Die Gibson Tochter Epiphone überzeugt seit vielen Jahren mit
hervorragenden Instrumenten in Top Qualität. Dabei haben es den Gitarristen
aus aller Welt vor allem die preisgünstigeren Repliken weltberühmter
hauseigener Klassiker wie Les Paul oder SG
angetan. Mit der vorliegenden Les Paul Special 2 lässt Epiphone jetzt
auch Einsteiger und LP Fans mit kleinerem Geldbeutel in den Genuss kommen,
die Design-Legende in die gewogenen Arme zu schließen. PG nahm die
Gitarre in einem interaktiven PG Gear Check
genauer unter die Lupe.
KK Korpus und Konzept
In seinem Shaping entspricht der Korpus der Special 2 eins zu eins der
Silhouette der großen Schwester. Aber auch bei Geschwistern gibt
es bekanntlich den ein oder anderen Unterschied. Anders als bei den meisten
anderen Les Paul Modellen aus dem Hause Gibson/Epiphone, bei denen im
Normalfall traditionell auf einen Mahagoni-Korpus plus Ahorn Decke gesetzt
wird, entschied man sich bei der Produktion des Les Paul Special 2 Bodies
für eine laminierte Kombination (schichtweise verleimt) aus den im
Gitarrenbau bewährten Tonhölzern Ahorn und Erle. Eine Tatsache,
die sich zum einem in einem geringeren Gewicht, zum anderen in einem (im
Vergleich zur Standard Les Paul) anderen Grundklang auswirkt. Und das
hat nichts mit der Qualität des Sounds zu tun. Mahagoni klingt weich
und warm. Das in der Special 2 verbaute Ahorn hingegen ist bekannt für
einen obertonreichen, sehr durchsetzungsfähigen Eigenklang. Der Erlenholz-Anteil
am Korpus der Les Paul Special 2 wirkt in der Verbindung ausgleichend
und sorgt- dank seiner dezenteren Charakteristik- für eine Besänftigung
des Gesamtsounds. Lackiert wurde die Komposition in einem perfekt ausgeführten
Vintage Sunburst Ton.
In Sachen Hardeware bietet die Gitarre modelltypisches. Die Kombination
aus Stop-Tailpiece (Saitenhalter) und Tune-O-Matic Bridge gehört
zur bewährten Standard-Ausstattung der Les Paul Modellgruppe. Die
Qualität der verarbeiteten Materialien ist gut und auch der Einbau
erfolgte gewissenhaft. Die beiden offenen Humbucker wurden mit Hilfe von
Kunststoffrähmchen direkt auf den Korpus geschraubt. In Sachen Bedienoberfläche
und Elektronik-Layout entschied man sich im Hause Epiphone für eine
eigenständige Lösung. Anders als bei der "normalen" Les Paul,
bei der der User den Pick-Up Wahlschalter separat im oberen Bereich des
Korpus findet, entschloss man sich beim Design der Special 2 für
eine Verlegung des Toggle-Switches in den unteren Bereich des Bodies.
Tatkräftige Unterstützung erfährt er in seiner neuen Umgebung
von jeweils einem Tone- und Volumen-Poti (2x Volumen, 2x Tone bei Standard
Paulas). Die Positionierung des Pick-Up Selectors ist grundsätzlich
sehr praktisch, da sie ein schnelles Umschalten der Tonabnehmer-Kombinationen
gewährleistet.
Der Hals
Der Hals der Epiphone Special 2 wurde aus Mahagoni gefertigt, ein weiteres
Markenzeichen der Les Paul Familie. Das gewählte Halsprofil liegt
gut in der Hand und wird auch Business-Anfängern viel Freude bereiten.
Das Palisander-Griffbrett ist mit 22 Medium-Jumbo Frets und traditionellen
Dot Inlays ausgestattet. Die Bünde sind sauber eingesetzt und abgerichtet
worden. Bei der Befestigung des Halses entschied man sich für die
Bolt-On Variante. Vier Bolzenschrauben sorgen für einen sicheren
Halt. Lässt man den Blick halsaufwärts schweifen, so trifft
man auf ein weiteres Trademark der Epiphone-Familie. Die Kopfplatte der
Les Paul Special 2 betört den Betrachter mit ihrem typischen Signature
Shaping und dem traditionell goldenen Epiphone Logo. Die mittig angesiedelte
Typenbezeichnung Special Model gibt Auskunft über die Modell-Zugehörigkeit
und der auf der Kunststoff-Glocke (Abdeckung der Ausfräsung für
die Halsstellschraube) eingravierte Gibson Schriftzug garantiert die edle
Abstammung. Die präzise arbeitenden, geschlossenen Mechaniken (verchromt)
sind symmetrisch 3 zu 3 angeordnet.
Die Praxis
Die Gitarre hängt ausgewogen am Gurt und erfreut den User durch
ihr geringes Gesamtgewicht. Der Grundsound der Gitarre ist ausgeglichen
und erfeulich direkt. Die Bespielbarkeit der von Werk aus mit einem 009er
Satz bezogenen Gitarre ist gut und erlaubt Anfängern wie Fortgeschrittenen
ein angenehmes Erlernen der gebräuchlichen Spieltechniken. Die Epiphone
Special 2 intoniert sehr gut und auch in den höheren Lagen lässt
die Bundreinheit keine Wünsche offen- eine Eigenschaft die gerade
bei günstigeren Gitarren sehr häufig unterrepräsentiert
ist. Der im Trockenbetrieb gewonnene positive Eindruck setzt sich auch
im verstärkten Spiel fort. Den beiden Humbuckern gelingt es problemlos
den angenehmen Grundsound der Klampfe auch im Amp-Betrieb zu gewährleisten.
Dabei ist die Ausgangsleistung der Tonabnehmer groß genug, um auch
fette HiGain Riffs stilecht rüberzubringen. Alle schaltbaren Pick-Up
Kombinationen klingen sauber und ausgewogen. Aber auch im Clean Business
macht die Gitarre eine gute Figur. Sie liefert alle gängigen Sounds
und sorgt so für eine breitbandige stilistische Abdeckung.
Charakter: allround.
Fazit
Mit der Les Paul Special 2 bietet die Gibson Tochter Epiphone eine Gitarre
an, die sowohl in der Ausstattung als auch im Preis überzeugen kann.
Das ideale Einsteigerinstrument ist angenehm zu bespielen und liefert
ein Klangspektrum, mit dem auch erfahrenere Musiker durchaus zufrieden
sein können. Die Verarbeitung ist gut und auch Hardware und Mechaniken
lassen keine Wünsche offen und machen Einstellarbeiten zum Kinderspiel.
Specs
Hersteller:
|
Epiphone
|
Model:
|
Les Paul Special 2
|
Body:
|
laminierter Ahorn/Erlen-Korpus
|
Griffbrett:
|
Palisander
|
Hals:
|
Mahagoni
|
Bünde:
|
22 Medium Jumbofrets
|
Halsbreite Sattel:
|
42 mm
|
Halsbreite 12. Bund:
|
52 mm
|
Mensur:
|
628 mm
|
Elektronik:
|
passiv
|
Pickups:
|
2x Humbucker (offen)
|
Regler:
|
1x Volume, 1x Tone,
3 Wege Pick-Up Selektor
|
Preis:
|
€ 298,- unv. Preisempf.
|
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