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Epiphone Les Paul Standard Plus Top

Die Les Paul ist eine Ikone des Rock. Jimmy Page, Joe Perry, Slash, Zakk Wylde, Stone Gossard, The Edge, Ace Frehley... die Liste ihrer User ließe sich ohne Probleme um hunderte prominente Namen verlängern. Und dann wären da natürlich noch die unzähligen „namenlosen“ Liebhaber weltweit. Kein zweites Gitarrendesign hat das Antlitz und den Sound des Rock so geprägt, wie die erstmal im Jahre 1952 vorgestellte Gitarre, die ihren Namen dem amerikanischen Ausnahmegitarristen Lester Polfuss (Künstlername Les Paul) zu verdanken hat. In unserem aktuellen PG Test haben wir uns einer der beliebtesten Modellvarianten gewidmet – der Les Paul Standard, gebaut von der Gibson Tochter Epiphone.

Um eines von vornherein klarzustellen: Wegen der familiären Bindung der beiden Hersteller – und einiger historischer Verbindungen zu Namensgeber Les Paul (siehe „Gibson/Epiphone Story“) – kann man auch die Epiphone Les Paul mit ruhigem Gewissen als Original bezeichnen! Die uns zum Test vorliegende Epiphone Les Paul kommt in der Standard Plus Top Ausführung, ist also mit einem Mahagonikorpus mit einer attraktiv geflammten Ahorndecke ausgestattet. Optimal in Szene gesetzt wird die Decke durch ein warmes Honeyburst Finish, in Kombination mit einem cremefarbenen Binding. Die Verarbeitungsqualität ist sehr gut und muss sich hinter einer Gibson Les Paul in keinster Weise verstecken. Das gleiche gilt auch für die verwendete Chrome-Hardware: Sowohl das verwendete Stop-Tailpiece, als auch die Tune-o-matic Bridge präsentieren sich in Bestform und unterstützen, dank stramm sitzender Stellschrauben, alle existentiellen Justierungsarbeiten (Saitenlage, Otavreinheit) – und das ohne anschließende „Klappergefahr“.

Die beiden verbauten Epiphone-Humbucker (siehe „Praxis“) haben in zwei cremefarbenen Einbaurähmchen Platz genommen und werden – modelltypisch- über je zwei Volume-, und Tonepotis und einen 3-Wege Pickup-Wahlschalter kontrolliert. Um eine lupnereine Les Paul Performance garantieren zu können, haben sich die Epiphone-Designer bei der Entwicklung der beiden „Generatoren“ am Sound legendärer Gibson Triebwerke orientierten. So stand für den Bridge-Pickup der 498T Pate, als Vorbild für den Halspickup diente der 490 R .

INFO: Der 490R ist das moderne Äquivalente zum beliebten'57 Classic Pickup. Durch eine leichte Verstärkung im Bereich der Hoch-Mitten und die Verwendung von Vintage Alnico2 Magneten, liefert der Tonabnehmer einen zeitgemäßen, unwiderstehlichen Humbucker-Sound. Der mit Vintage Alnico V Magneten ausgestattete 498T ist die heißere Variante des 490 und liefert warme, druckvolle Lead- und Riffsounds.

In Sachen Potiknöpfen setzt Epiphone bei der Paula stilsicher auf die Gold Top Hat Variante. Der 3-Wege Switch kommt mit cremefarbenem „Kragen“ und einem ebensolchen Knopf. Seine standesgemäße Abrundung findet das Setup des Korpus in einem cremefarbenen Pickguard in klassischem Shaping.

Der Hals

Der Hals der Epiphone Les Paul Standard besteht aus Mahagoni und ist selbstverständlich eingeleimt! Das verwendete Halsprofil orientiert sich an Les Paul Standards aus den 60ern, liegt satt in der Hand und vermittelt, in Verbindung mit der sehr guten Saitenlage, ein absolut angenehmes Spielgefühl. Ganz nebenbei sorgt das Materialplus des runden Profils dafür, dass sich der Hals intensiv an der Klangentwicklung der Les Paul beteiligen kann. Das verwendete Palisandergriffbrett ist mit 22. Bünden beschlagen und mit einem cremefarbenen Binding eingefasst. Sauber eingesetze Trapez-Inlays markieren die relevanten Lagen. Die im typischen Epiphone-stil geshapte Kopfplatte setzt in einem Winkel von 17 Grad an und liefert so einen optimalen Anpressdruck der Saiten auf den Sattel. Die Front der Kopfplatte ist schwarz lackiert und wird von einem eingelegten Epiphone-Logo und dem Schriftzug "Les Paul Model" verziert. Den genauen Modelltyp kann man anschließend einer Gravierung auf der dreischichtigen Kunststoff-Glocke (schwarz/weiß/schwarz) entnehmen. Fehlen uns noch die Mechaniken. Die Epiphone Les Paul Standard ist mit modernen verkapselten und verchromten „Tunern“ ausgerüstet, die präzise und leichtgängig arbeiten und so sicherstellen, dass garantiert keine schlechte Stimmung aufkommt.

Die Praxis

Schon unverstärkt gespielt zeigt die Gitarre Charakter und liefert einen warmen, aber trotzdem brillanten Sound, mit jeder Menge Sustain. Die Ansprache der Epiphone Les Paul ist schnell; die Abbildung detailgetreu. Man spürt sehr schön, wie sich die Saitenschwingungen auf die ganze Gitarre übertragen – ein gutes Zeichen! Der im unverstärkten Betrieb gewonnene Eindruck setzt sich auch „mit Amp“ fort. In der klassischen Kombination mit einem Marshall TSL 100 zeigt die Gitarre, dass sie ihren großen Namen durchaus zurecht trägt. Der Bridge-Humbucker liefert einen drückenden Sound mit satten Bässen, ausgewogenen Mitten und Höhen, die etwas ausgeprägter wirken, als bei einer Gibson Les Paul – allerdings zu keinem Zeitpunkt unangenehm werden. Alles in allem ist die Performance „smooth“ und sahnig – eben typisch Les Paul. Leads kommen präzise und intensiv, harte Riffs auf den Punkt. Der Hals Pickup überzeugt mit einer voluminösen, sehr dichten Performance. „Matsch“ ist auch bei massivem Betrieb der Bass-Saiten und Drop Tunings kein Thema. So kommen Soli zwar absolut fett und singend, bleiben aber zu jeder Zeit sehr gut kontrollierbar. Und auch im Vintage- und Clean-Business fühlt sich die Epiphone Les Paul Standard wie zu Hause. Bei reduziertem Gain werden coole Blues-Leads, mit subtilem Spieldetails genauso unterstützt, wie angecrunchte Chord-Riffs. Cleane Akkorde klingen mit Halspickup-Unterstützung saftig und warm, in der Mittelposition wird das Ganze dann eine Spur knackiger und perkussiver. Genau wie ihre Gibson-Schwester ist also auch die Epiphone Paula ein echtes Allroundtalent.

Fazit

Mit der Les Paul Standard Plus Top hat Epiphone eine Gitarre im Angebot die richtig gut aussieht, genauso gut klingt und dabei auch noch das Bankkonto schont. Sowohl die Verarbeitung als auch die Bespielbarkeit der Gitarre sind absolut amtlich. Für Gitarristen, deren Budget den Kauf einer Gibson Les Paul einfach nicht zulässt , stellt die Epiphone Version des Klassikers so eine echte Alternative dar. Aber auch erfahrene Musiker, die bereits eine Gitarre mit langer Mensur ihr Eigen nennen und planen ihr Repertoire um die klanglichen Vorzüge eines klassischen Les Paul Konzepts zu erweitern, sind hier bestens aufgehoben! Daumen hoch.

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