Sound im Quadrat²Hughes&Kettner Switchblade 50 Watt ComboampNachdem wir uns vor einiger Zeit mit der hundert Watt starken Head-Version des Hughes&Kettner Switchblade vergnügt haben, wollen wir uns die Zeit heute mit dem kompakten fünfzig Watt Combo-Variante vertreiben. Hast du grad' Zeit? Dann komm doch einfach mit! |
||
|
||
Genau wie sein stapelbarer Bruder bietet auch die 50 Watt starke Comboversion des Switchblade hochwertige Röhrentechnik in Kombination mit einer DSP Sektion und intuitiv zu bedienenden Schalt-, und Programmier-Funktionen. Aber fangen wir vorne an. Der Kleinste der drei Switchblades kommt in den kompakten Abmessungen 600 x 500 x 285 mm und wiegt schlanke 22,8 kg. In der Konzeption und Ausführung folgt der mit einem 1x12“ Eminence Rockdriver 60 ausgestattete Amp dem klassischen Combo-Prinzip. Das geschlossene Gehäuse besteht aus hochwertigem Birkensperrholz und bildet einen eigenresonanten Klangkörper. Für ein Hughes&Kettner-typisches Outfit sorgt ein Bezug aus strapazierfähigem Kunstleder, sowie eine Frontbespannung aus silbern durchzogenem schwarzen Gewebe. Robuste Kunststoff-Beschläge schützen die ....(mal zählen) acht Ecken des Amps. Die Elektronik des 50 Wättlers findet gut geschützt in einem robusten Metallchassis Platz das - typisch für die Combo-Bauweise - von hinten in das Gehäuse geschoben und mit vier Schrauben (von oben) fixiert wurde. Auf dem schwarzen Frontpanel finden wir die Bedienelemente des Switchblade, die in ihrer Anordnung und Funktionalität den beiden Serienbrüdern entsprechen. DetailsDie Philosophie der Switchblade Serie eine komplett analoge Klangerzeugung mit einer digitalen DSP Sektion und voller Progammierbarkeit zu kombinieren, kommt auch in der 50 Watt Combo-Version voll zum Tragen. Die Basis der Performance bilden zwei 12AX7 Röhren in der Vorstufe. In der Endstufe verrichten vier EL34 Röhren ihren Job. Da das Konzept „Switchblade“ stilistisch sehr offen ist hat die saarländischen Ampschmiede die Sounds des Amps auf vier Kanäle verteilt und so getuned, dass sich problemlos alle gängigen Stilistiken abdecken lassen (Clean, Crunch,Lead, Ultra). So viel zur Pflicht. Die Kür wird durch einen investigativen Blick auf das Bedienpanel eröffnet. Hier finden wir einen Gain und einen -Master-Regler, sowie einen 3-Band EQ und das für vier Kanäle. Wer sich jetzt an den Test des Switchblade Heads erinnert, hat einen klaren Wissensvorsprung. Alle anderen müssen sich nicht grämen: Hier kommt die Erklärung: Trotz seines traditionellen Erscheinungsbilds ist der Switchblade eben doch kein ganz normaler Amp, sondern ein vollprogrammierbarer „Soundgenerator“ mit integrierter Effektsektion. Um das Handling, trotz der erweiterten Möglichkeiten des Amps so einfach wie möglich zu machen haben die Hughes&Kettner Sound-Designer bei der Entwicklung des Verstärkers viel Wert auf eine übersichtliche Bedienoberfläche gelegt. So entscheidet bei den Switchblades erst die Wahl des Kanals, ob der angebotene Regler-Satz gerade für den Clean- den Crunch- oder den Lead-Kanal zuständig ist. Die vier Kanäle sind also völlig unabhängig voneinander einstellbar und brauchen sich keinen der Regler zu teilen. Alle Einstellarbeiten lassen sich genau so erledigen, wie man es von einem ganz normalen Verstärker gewohnt ist. Die verwendeten Potis haben zwar keinen Rechts-und Linksanschlag, funktionieren ansonsten aber wie gewohnt in einer Skala von 1 bis 10. Verwaltet werden die fertig eingestellten Sounds in 128 Presets die sich über das im Lieferumfang enthaltenen Midiboard abrufen lassen. Kommen wir zur Effektsektion. Der Switchblade bietet drei unabhängige digitale Effekt-Sektionen (Reverb, Delay, Mod FX) die gleichzeitig genutzt werden können. Genau wie bei den Einstellungen der einzelnen Kanäle werden auch die individuellen Einstellungen der digitalen Effekte parallel mit den „Amp-Settings“ gespeichert und in den Presets verwaltet. Starten wir mit den bei Gitarristen äußerst beliebten Modulationseffekten Chorus, Flanger und Tremolo. Die Anwahl der drei Klassiker erfolgt einfach und schnörkellos über einen multifunktionellen Drehregler. Der Regelweg des Potis teilt sich in drei Segmente ein, von denen jedes einem der drei Effekte zugeordnet ist. Um einen Effekt scharf zu schalten regelt man den Poti in den zuständigen Bereich. Innerhalb des Segments ändert sich - je nach Einstellung - die Geschwindigkeit (Rate) des verknüpften Effekts. Daran gekoppelt findet eine automatische Anpassung der Modulationstiefe (Depth) statt. Das ganze wurde von Werk ab so vorjustiert, dass in jeder Stellung des Reglers der jeweils optimale Effektsound zur Verfügung steht. Der Effekt ist ausgeschaltet sobald der Regler komplett nach links gedreht wird. Das Bedienungs-Konzept ist mehr als einfach und hat sich im Test als absolut praxistauglich erwiesen. Auch Gitarristen mit sehr konkreten Vorstellungen werden hier bestens bedient. Nächster Stop auf der Reise: Die Delay-Sektion. Sie bietet volle Kontrolle über alle wichtigen Parameter. So lässt sich mit Volume die Lautstärke der Wiederholungen regeln ( von „aus“ bis identische Lautstärke). Time kontrolliert stufenlos die Delay-Time (von 80ms bis 1,4s) und Feedback regelt die Anzahl der Wiederholungen von „1 bis unendlich“. Die Delay-Time lässt sich übrigens auch mit der TAP-Funktion auf dem mitgelieferten Floorboard fernsteuern ein Features, das gerade „On Stage“ sehr hilfreich sein kann. Bleibt uns noch die Abteilung für Raumausstatter. Das im Switchblade verwendete Digital-Reverb ist ein echtes Kleinod und orientiert sich an der Performance eines klassischen Federhalls. Ein echte Verbesserung im Vergleich zum analogen Gegenstück ist die automatische Anpassung der Nachhallzeit: Je mehr Reverb man dem Signal zu mischt umso länger wird der Hall. Doch das ist noch nicht alles, was der kompakte 50 Wattler in Sachen Effekte und Co. zu bieten hat. Wer parallel gerne auf eigene Effekte aus dem 19“ Soundlabor zurückgreifen möchte dem ermöglicht der integrierte Effektweg alles was das Herz begehrt. So kann man beispielsweise mit freundlicher Unterstützung des speziellen Effekt-Routing „SmartLoop™“ den Effektweg mit nur einem Knopfdruck von parallel auf seriell umzuschalten und so eine optimale Anpassung an das jeweils verwendete externe Effektgerät vornehmen. Und da der Switchblade nun mal ein vollprogrammierbarer Gitarrenamp ist, werden alle Einstellung am Effektweg im gerade aktiven Preset abgespeichert. Das heißt: Pro Preset ist hinterlegt, ob der Effektweg an oder aus ist und ob er parallel oder seriell betrieben wird. PraxisNa dann schmeißen wir mal den Riemen auf die Hightech-Orgel. Standby auf Off, Power auf On, kurz vorheizen, Standby auf On und ab geht’s. Erstes Versuchskaninchen in unserer kleinen Testreihe ist der Clean-Kanal. Genau wie in der Headversion ist auch der Grundsound des Combo-Cleans sehr voluminös und in weiten Teilen des Gainregelwegs zerrfrei NewRocker, die ihre Cleanparts ultraklar rüberbringen wollen, werden hier genauso gut bedient, wie versnobte Jazzer. Und in Verbindung mit den integrierten Effekten, geht richtig die Sonne auf! Erst bei stark erhöhtem Gain lässt sich die Endstufe des Switchblade in die Sättigung bringen und ist dann bereit für sahnige Blues- und Fusionleads , sowie knackiges Gecrunche. In Verbindung mit dem verbauten Eminence 12“ Speaker ist der kompakte Comboamp problemlos in der Lage den sehr dichten und vollen Grundsound des Kanalzugs an die Luft zu setzen. Selbst bei hohen Lautstärken rappelt nichts ein Zeichen für die hohe Verarbeitungsqualität des Amps. Um die Durchsetzungskraft im Bandkontext muss man sich also auch bei dem kleinsten der drei Switchblades keine Sorgen machen hier geht’s amtlich zur Sache. Das gleiche gilt auch für den Crunch-Kanal. Er macht gaintechnische quasi da weiter, wo der Clean-Kanal aufhört. Die gelieferte Verzerrung ist dicht und sehr harmonisch und reicht von schmeichelnd weichen Bluessounds bis zum AC/DC typischen Crunch. Die gelieferte Dynamik ist enorm und wird vom kleinen Combo souverän übertragen. Freunde gepfleger Leadwork und strammer Rock-Riffs kommen nach dem Umschalten in den Lead-Channel auf ihre Kosten. Und über zu wenig Gain-Reserven muss man sich hier ganz sicher nicht beklagen. Dank der hervorragend arbeitenden Klangregelung lässt sich der Sound des Amps in alle erdenklichen Richtungen drücken. Von rasiermesserscharf über seidig weich, bis heavy und scooped ist alles drin! Bleibt uns noch der Ultra-Kanal. Der Kanalzug orientiert sich am typisch amerikanischen High-Gain Biz, mit gigantischen Bässen und ausgeprägten Höhen und ist das ideale Pumpwerk für alle NewRock -verliebten Detuner. Aber wie gesagt: Auch Gitarristen die ihrem Leadspiel den Extrakick geben wollen, sind hier bestens aufgehoben. Dem Druck der gelieferten Sound hält der Combo problemlos stand und bleibt selbst bei sehr hohen Lautstärken absolut gelassen. FazitDer fünfzig Watt starke Switchblade Combo ist ein absolutes Allround-Talent das, dank einer kompletten Ausstattung und 4-kanaliger Auslegung, ein extrem breites Einsatzspektrum abdecken kann. Die gelieferten Sounds sind hundertprozent „Röhre“ und begeistern in allen vier Kanälen mit einer unglaublichen Dynamik und einer feinfühliger Ansprache. Dabei ist es ganz egal ob man nun auf ultracleane Jazz-, und Popklänge steht, oder der Hardcore-Fraktion angehört, auf der Bühne im Studio im Proberaum oder einfach nur zuhause spielen will der Amp kann liefern. Auch um Themen wie Lautstärke und Durchsetzungsfähigkeit muss man sich bei dem kompakten Comboamp in keiner Situation Gedanken machen: Fünfzig Röhrenwatt sind eben ein ganz besonderer Stoff. Und das beste: Trotz seiner enormen Möglichkeiten ist es Hughes&Kettner gelungen die Bedienung des smarten 4-Kanalers absolut intuitiv zu halten. Das Manual kann also getrost in der Schublade bleiben. Facts
|
||
|
||
$nummer "; } ?>© 2007 Planet Guitar |