Als Sohn einer Legende hat man es nicht leicht. Nur selten ist es den Kindern großer Stars gelungen, sich aus dem übergroßen Schatten des "Erzeugers" zu lösen und eigene Wege zu gehen. Jakob Dylan ist einer von ihnen. Er hat mit seiner Band The Wallflowers gezeigt, dass man trotz der Hypothek der Sohn der Pop-Ikone Bob Dylan zu sein, durchaus sein eigenes musikalisches Leben führen kann. Und das ohne ständig nach Zügen von Genialität oder Einflüssen des Vaters "gescant" zu werden. Den richtigen Durchbruch schaffte die Band mit ihrem 1996er Album Bringing Down The Horses, das mit Songs wie "One Headlight" und "6th Avenue Heartache" zum Big-Seller wurde. Ganze vier Jahre sind seitdem ins Land gegangen. Mit Breach bricht die Band das Schweigen und präsentiert ein würdiges Nachfolgewerk, das da anknüpft, wo man seinerzeit mit "Bringing Down The Horses" aufgehört hat. In der Tradition eines Tom Petty oder Bruce Springsteen präsentiert die Band erstklassiges Songwriting, in Verbindung mit solidem handwerklichem Können. Songs wie das hitverdächtige Letters from the Wasteland oder das cool groovende, fast hymnische I've Been Delivered zeigen die ganze Bandbreite der musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten Jakobs' und der "Wallflowers". Tatkräftig unterstützt von den Signature-Lix des Gitarristen Mike Cambell (Tom Petty's Heartbreakers) und dem unbändigen Groove von Drummer Matt Chamberlain (Heartbreakers), läuft die Band in Songs wie Sleepwalker oder dem "pettiesken" Some Flowers Bloom Dead zur Höchstform auf. Fazit: Das Warten hat sich gelohnt. Mit Breach präsentieren die Wallflowers ein Album, angefüllt mit Songs die musikalisch wie inhaltlich überzeugen. Fans des "Wallflower-Sounds" finden Gewohntes in einer gereiften Form. Neueinsteigern liefert "Breach" einen Einblick in die ausdrucksstarke Welt des "Songwriter-Rock'n' Rolls". (HT) |