Der Vorhang ist gelüftet: Nach sechs -zumindest für seine
Fans- entbehrungsreichen Jahren, präsentiert Maniac Ozzy Osbourne
sein dreizehntes Studioalbum. Mit von der Partie sind einmal mehr
Osbourne's Brothers In Arms: Zakk
Wylde an der Gitarre, Robert
Trujillo am Bass, und Mike Bordin
an den Drums. Gerade Zakk hat sich in den letzten 10 Jahren als
unentbehrlicher Partner in Sachen Sound und Songwriting erwiesen.
Trotz des Altersunterschieds scheinen die beiden Metalheads wirklich
gut zueinander zu passen. Ohne sich an aktuellen Strömungen
zu stören, liefern Ozzy und seine Gang ein lupenreines Osbourne
Album ab. Dass es so sein würde lies ja schon die im Oktober
erschienene Vorabsingle Gets Me Through vermuten, die in
typischer Black Sabbath Manier überzeugte und eindrucksvoll
zeigte: Der Madman ist zurück; und wie! Der Sound des Albums
ist deftig und -unter Beteiligung von Tim Palmer- perfekt produziert.
Dabei wurde auf Hightech Schnickschnack weitestgehend verzichtet.
Einmal mehr erweist sich der gute Ozzy als Meister der Dramatik
und kostet seinen Ruf als verrücktes Huhn des Metalls bis zum
Exzess aus. Er geht auf in gespielter Depressivität und viele
seiner Songs strotzen nur so vor theatralischem Getue und einer
gehörigen Portion Weltschmerz. -Alles nicht so ernst gemeint-
Trotz eines hohen Anteil an Balladeskem und Midtempo-Rockern,
vergißt der gute Ozzy aber auch seine Schüttlerfreunde
nicht und beglückt sie mit Nummern wie That I Never Had
oder Facing Hell.
Fazit
Wie heißt es doch so schön?! Legenden leben länger!
Wenn dieser Spruch auf jemanden zutrifft, dann auf Ozzy Osbourne.
Als Urgestein des harten Genres hat es Berufsexzentriker Osbourne
nach wie vor nicht nötig, sich auch nur in Ansätzen an
aktuellen Strömungen zu orientieren. Trotzdem kann das Material
auf Down To Earth dank eines kompromisslosen Umgangs mit den Stilmitteln
an deren Entwicklung Ozzy maßgeblich beteiligt war, auch heutzutage
ohne Abstriche überzeugen. Freunde des True-Metals kommen hier
voll auf ihre Kosten. (HT)
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