Keb Mo ist einer der wenigen Musiker denen der Balanceakt gelungen ist, den Blues mit einer coolen, zeitgemäßen Atmosphäre zu versorgen, ohne dabei die nötige Ehrlichkeit und Authentizität vermissen zu lassen. Der "grammydekorierte" Gitarrist und Sänger betätigt sich auf seinem aktuellen Album The Door einmal mehr als Wanderer zwischen den Welten. Ob pur und akustisch wie im Opener und Titelsong The Door, oder lazy und elektrisch wie im angejazzten Come On Back. Keb trifft den Nerv des Zuhörers und findet den idealen Weg der Interpretation. Das "archaisch" anmutende Banjo im Funk-Groove des Songs Stand Up ist fast schon ein Symbol für Keb's Wunsch, dass Beste beider Welten zu verbinden, um so dem Blues den Weg in das neue Jahrtausend zu ebnen. Das sich beim Hören des Albums zu wirklich keinem Zeitpunkt ein Gleichfluss einstellt, dafür sorgt schon die überaus interessante Songauswahl Mr.Moore's (so Keb's bürgerlicher Name). Opulent instrumentierte Songs wie das horngetriebene, positive Gimme What You Got wechseln sich ab mit Kompositionen von klagender, ungeschminkten Schlichtheit (Mommy can I come Home). Maßgeblichen Anteil am erhöhten Groove-Faktor des Albums hat die Schar der beteiligten Gastmusiker . Neben Keyboard-Legende Greg Philinganes und Bass-Monster Freddy Washington, geben sich Super-Drummer wie Jim Keltner und Steve Jordan die Stöcke in die Hand. Fazit: Mit dem Album The Door legt Keb Mo ein weiteres, überaus interessantes Blues Album vor, das durch seine vielseitigen Interpretationen des ewig jungen Themas "Blues", absolut überzeugen kann. Keb ist ein Songwriter mit einem untrüglichen Gespür für Ausdruck und Emotionen. Und ein sehr guter Gitarrist, ist er dabei auch noch. Unbedingt mal reinhören. (HT) |