Eric Clapton, Jack Bruce, und Ginger Baker - zusammen Cream:
Mitbegründer des Blues-Rock, Idole einer Generation, und so
weiter... Ab sofort gibt es sie - man höre und staune - auch
auf DVD! Das musste sich Planet-Guitar natürlich einmal genauer
ansehen- und hören...
Bereits auf dem Cover findet sich der Hinweis, daß die reine
Spielzeit des letzten Konzerts der Formation, am 26. November
1968 in der altehrwürdigen Royal Albert Hall, etwa 45 Minuten
betrug - die Extras auf der vorliegenden DVD vermögen das Programm
allerdings auf ca. 80 Minuten zu strecken.
Eines vorweg: Mit der Aufnahmetechnik Anno 1968 -noch dazu live-
und den theoretischen Soundmöglichkeiten einer DVD, prallen
Welten aufeinander - wer hier Wunder erwartet, sieht sich enttäuscht! Musikhistoriker, Nostalgiker und eingefleischte Fans des Genre
hingegen erhalten kompromisslos authentisches Material - mit allen
seinen Schönheitsfehlern.
Kameraführung und Bildregie standen offenbar erheblich unter
dem Einfluß des damaligen Zeitgeists und versuchten -überflüssigerweise-
den Bildern durch allerlei Experimente mit hektischem Wechsel der
Einstellung, oder der einen oder anderen eingeblendeten Farbspielerei,
einen zusätzlichen psychedelischen Effekt zu geben - heutzutage
gewiß nicht mehr jedermanns Geschmack.
Letztendlich enthält der Zusammenschnitt DIE Hits der Cream:
1.) Sunshine Of Your Love
2.) White Room
3.) Politician
4.) Cross Roads
5.) Sitting On Top Of The World
6.) Spoonfull
7.) Toad
8.) I'm So Glad
sowie einige bemerkenswerte Interwievs mit Clapton, Bruce, und
Baker.
Gerade die Specials der DVD haben es wirklich in sich: Sollten
die ehrlichen Versuche eines jungen Eric Clapton, einem offenbar
völlig unbedarften Interviewer einen Einblick in die Geheimnisse
der elektrischen Gitarre zu geben, den einen oder anderen Zuschauer
zum Schmunzeln bringen, so sorgen spätestens die Kommentare
des Moderators während des Konzertes (vorzugsweise im englischen
Originalton) für schallendes Gelächter!
Meine persönliche Lieblingsszene ist Clapton's Backstage-Vorführung
eines WahWah-Pedals vor einem Musikjournalisten - es zeugt von echtem
Pioniergeist, mit welchem Material damals -noch dazu äußerst
erfolgreich- gearbeitet wurde!
Fazit
Kameramann und Bildregisseur, offensichtlich im Zustand erhöhter
Lebensfreude, Aufnahmequalität haarsträubend, Musiker
voll bei der Sache, ellenlange Soli mit jeder Menge Bluenotes -
alles in allem eine anstrengende Sache! Hast Du den Blues? Oder
willst „back to the roots" - den Sound aus der Ursuppe, ohne digitales
Bügeleisen? Dann: unbedingt ansehen! Bist Du ein moderner
Musiklehrer, der seinen Schülern den Anbeginn der Zeit anschaulich
darstellen will? Unterrichtsmaterial - noch dazu beinahe unkaputtbar
auf DVD - gibt es satt auf dieser Scheibe! (DS)
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