Anastacia is backEin neues Album und der MTV Europe Music Awards 2001, Kategorie Best Pop Artist- mal sehen, was die herannahende Wintersession für die Ausnahmesängerin Anastacia und ihre Fans noch so alles bereithält. PG Guitar hat dir auf jeden Fall schon mal ein interessantes Rahmenprogramm, rund um die VÖ des Albums Freak Of Nature gestrickt. CD ReviewNach einem Debütalbum wie Not That Kind, das sich nahezu aus dem Stand zu einem weltweiten Erfolg entwickelte (4 Millionen verkaufte Exemplare), nach zahlreichen Preisen und Nominierungen die Anastacia quasi umgehend mit allen Vor- und Nachteilen des Berühmtseins konfrontierten, wartet die Sängerin mit der Ausnahmestimme nun mit dem -in vielen Fällen mit Anlaufschwierigkeiten verbundenen- berüchtigten zweiten Album auf. Doch wie es scheint, lief das Erstellen des verflixten Nachfolge-Silberlings für die Sängerin mit der Ausnahmestimme allem Anschein nach absolut problemlos ab. Mit ein Grund für die souveräne Bedienung auf Freak Of Nature ist sicher die Tatsache, dass es sich bei Anastacia um alles andere als ein weiteres Retortenprodukt der Industrie handelt. Diese Frau hat alle Höhen und Tiefen des Muskerdaseins schon im Vorfeld ihres "öffentlichen" Karrierestarts erleben dürfen. Und genau diese erfrischende Echtheit, gepaart mit einem enormen gesanglichen wie musikalischen Potential (Anastacia ist am Songwriting fast aller Songs des Albums maßgeblich beteiligt) fungiert auch als Triebfeder der Songs ihres neuesten Werks. Schon der titelgebende Opener Freak Of Nature, ein Funk-Rocker der Extra-Klasse, wartet mit all dem auf, was man braucht: Einem coolen, straighten Groove, pluggernden Keybords, singenden Guitar-Lix und einer unwiderstehlichen Hookline, dargeboten mit rotzig,souliger Inbrunst. Umgehend fühlt man sich an die guten, alten 70er erinnert, in denen Bands wie Mothers Finest oder Chaka Khan und Co. dem tanzwütigen Volk so richtig einheizten. Ähnliche funky geht es auch im zweiten Titel, der Singleauskopplung Pay My Dues, zur Sache. Sehr abwechslungsreich präsentiert sich der Song Overdue Goodbye in dem Anastacia zeigt, das sie sich durchaus auch in anderen Stilrichtungen als beinhartem Funk und netten Balladen zuhause fühlt. Ein dezentes Akkordeon, eine coole, stilprägende Akustik-Gitarre und folkige Geigeneinlagen sorgen für echtes Südstaatenflair -sicher ein Highlight des Albums. Aufwendig arrangiert und instrumentiert kommt die, für Anastacia ungewöhnliche glatt produzierte Ballade You'll Never Be Alone daher. Wieder fühlt man sich angenehm an alte Chaka Khan Zeiten erinnert. Fette Gospelchöre, eine smoothe Stimme und ein gepicktes Akustikgitarren-Riff sind die Trademarks der Medium-Ballade You'll Never Be Alone. Die ruhige Passage des Albums beendet der sehr tanzbare Song Why'd You Lie To Me. Anastacia scheint wirklich die Liebe für den Sound der Akustik-Klampfe entdeckt zu haben. Das ganze ist recht clever gemacht, denn die treibend gespielten Chords der Gitarre, geben dem ansonsten komplett am Rechner erstellten Song, die nötige Authentizität. Die volle Breitseite beschert das groovig, rockende Don't Cha Wanna, in dem Teile des Stevie Wonder Songs I Believe (When I Fall In Love, It Will Be Forever) aufgehen. Stimmlich gibt die Sängerin alles, live wird der Song sicher ein Knaller. FazitMit Freak Of Nature hat Anastacia einen würdigen Nachfolger ihres Erfolgsdebüts Not That Kind an den Start gebracht. Wer die Musik der 70er und frühen 80er lieb, der wird hier ziemlich gut bedient. Funk-Rocker im Stil der legendären Mother's Finest (Freak Of Nature, Don't Cha Wanna) gehen unmittelbar ins Blut und featuren eine Sängerin in Hochform. Gut stehen Anastacia Songs wie das, echten Südstaatenflair transportierende, Overdue Goodbye und You'll Never Be Alone zu Gesicht, in denen sie stilistisch neue Wege beschreitet. Ein Album, das nicht nur für "Schon-Fans" absolut empfehlenswert ist. (HT)
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