Falls es mal so etwas wie eine Gothic-Glam-Supergroup gab, dann
The Cult: gegründet 1983 von Ex-Punk und Ex-Southern Death
Cult Frontmann Ian Astbury und dem Theatre Of Hate Gitarristen Billy
Duffy. Ein höchst gegensätzliches Duo: Astbury der indianisch-spirituelle,
experimentierfreudige, Duffy der Mann für die Kneipentour und
das ehrliche Hardrock-Handwerk. Mal wie Feuer und Wasser (dann gab
es eine laute, aber letztendlich harmlose Verpuffung), dann aber
auch wieder wie Nitro & Glyzerin: Love und natürlich Sonic
Temple sind die Meilensteine - eine Band, die den Rock'n'Roll aus
den Fängen der Los Angeles-Dauerwellen-Rocker-Mafia retten
konnte.
Nach dem Rückzug Astburys 1995 und der Reunionstour '99 sind
die 12 neuen Tracks ein gelungenes Comeback: sieben Jahre nach ihrer
letzten Zusammenarbeit laden Astbury und Duffy wieder in den Sonic
Temple. Die ganz große Gitarrenpose revisited, angeführt
von der grandiosen ersten Single "Rise": "It's the way that you
feel, it's the truth in your eyes".
Ganz ohne Ausfälle geht es nicht ab - Take The Power
reiht Hardrock-Klischee an Klischee. Doch gleich darauf folgen das
hymnische Nico und das gehetzt-düstere American Gothic.
Sie stimmen versöhnlich - wie auch der Rest der CD: Duffy in
bester Rifflaune (man höre: Speed Of Light), Astbury
zwischen Melancholie, Melodie und Metalgott. Und das alles von The
Cult-Spezi Bob Rock ohne ein Gramm Fett zuviel produziert. Die Zeiten,
in denen The Cult wie eine Garagen-Version von AC/DC mit Depressionen
klangen sind vorbei - hoffentlich für immer. Ihr
habt jetzt die Erlaubnis zu rocken soll Astbury kürzlich
bei einem Konzert gesagt haben.
In der Tat, dies ist ein Album, zu dem man sich mal wieder ordentlich
schütteln darf. Und man muss vorher auch nicht ausdrücklich
das Hirn an der Garderobe abgeben... (mb)
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