PG Story Special Staind
Den
Begriff Chartstürmer haben sie mit Inhalt gefüllt, wie kaum
eine andere Band ihres Genres. Mit ihrem -gerade auch in Deutschland erschienenen-
Album Break The Cycle, kassierten die vier
Jungs in den Staaten bereits Doppelplatin ab und setzten sich für
sage und schreibe drei Wochen auf Platz 1 der amerikanischen Album-Charts
fest. Doch welche Geschichte verbirgt sich hinter den New Rockern von
Staind, denen es mit ihrer Musik gelingt
-in bester Creed Manier- den Nerv der Massen zu treffen, ohne sich auch
nur in Ansätzen dem Tatbestand der Anbiederung schuldig zu machen?!
Johnny April- Bass
Aaron Lewis-Vocals/Guitar
Mike Mushok- Guitar
Jon Wysocki- Drums
Angeblich begann die Geschichte der Band auf einer Weihnachtsfeier (1994)
in ihrer Heimatstadt, Springfield/Massachusetts, in deren Rahmen sich
Gitarrist Mike Mushok und Sänger Aaron Lewis zufällig kennenlernten.
Das die Begegnung mehr als fruchtbar gewesen sein muß zeigt wohl
die Tatsache, dass die aus diesem Zusammentreffen entstandene Band schon
im Februar 1995 ihr Live-Debüt gab. Im November des selben Jahres
und nach zahllosen Gigs in der Region New England, ersetze die Band, die
sich mittlerweile den Namen Staind zugelegt hatte, ihren damaligen Bassisten
durch Johnny April und formierte so das Line-Up, mit dem sie kurze Zeit
später ihre erste CD Tormented
einspielen sollte.
Da
sich Staind - durch ihr permanentes Touren in den Monaten zuvor- zu diesem
Zeitpunkt bereits eine ziemlich starke Fangemeinde erspielt hatten, gereichte
auch die Album-Release Party im Oktober 96, mit über 900 interessierten
Gästen, zu einem Riesenerfolg. In den folgenden anderthalb Jahren
sollte über 4000 Einheiten des Erstlingswerks Tormented über
den Tisch des Hauses gehen.
Parallel dazu gelang es Staind ihre Fan-Base immer weiter auszubauen
und schnell gehörte die Band mit der aufregender Performance, zu
den absoluten Highlights der regionalen Clubszene.
Am 23.Oktober 1997 kam es dann zu einer Begegnung, die weitreichende
Folgen für die weitere Entwicklung der Karriere von Staind haben
sollte. Die befreundete Band Sugarmilk lud die vier Jungs ein,
zusammen mit ihnen und Limp Bizkit
eine Show im Webster Theater in Hartford/CT zu spielen. Diese Chance wollte
sich die Band natürlich nicht entgehen lassen und man sagte spontan
zu. Doch kurz vor der Show sollte es dann zu einer ziemlich folgenreichen
Auseinandersetzung kommen.
Szenenwechsel: Limp Bizkit Sänger Fred Durst war auf seine
Art ein sehr gläubiger Mensch. Als ihm die CD der Gastband in die
Hand fiel, mit der er an diesem Abend die Bühne teilen sollte, traute
er seinen Augen nicht. Das Booklet zierte eine bluttriefende Bibel, die
von einem Messer durchbohrt wurde, getoppt nur von einer gekreuzigten
Barbie-Puppe. Fred war entsetzt und da er mit den vermeindlichen Satansjüngern
in SpeŽ nichts zu tun haben wollte, setzte er alles daran, Staind aus
dem Billing zu kicken. Er suchte die Band auf und es kam zum Streit, in
dessen Verlauf Fred die CD quer durch den Saal schleuderte. Nur eindringliches
Zureden der anderen Protagonisten überzeugten den in Rage geratenen
Mr. Durst schließlich davon, dass Staind - trotz der zugegebenermaßen
recht krasser Artwork des Albums- keine Vertreter irgendeines Satanskultes
waren. Der Gig war gerettet und der Abend sollte sogar noch eine überraschende
Wende nehmen!
Tatsächlich
war Fred Durst von der Staind Show so beeindruckt, dass er direkt nach
dem Gig hinter die Bühne kam, um den Jungs seine Begeisterung mitzuteilen.
Da er gerade im Begriff war eine eigene Produktions Firma aufzuziehen
und nicht zuletzt durch die Tatsache, dass Staind die beste Band war,
die er in den letzten 2 Jahren zu sehen bekommen hatte, machte er ihnen
das Angebot, sie zu produzieren. Lange Rede, kurzer Sinn. Man tauschte
die Visitenkarten und die Dinge nahmen ihren Lauf.
In der Folgezeit produzierte Staind ein neues Demo, dass sie unbedingt
Fred zukommen lassen wollten. Da Mike ihn telefonisch nicht erreichen
konnte, checkte er die Tourpläne und fand heraus, dass Limp Bizkit
an Thangsgiving 1997 den Support für die Deftones in Boston übernehmen
würden. Für Mike die perfekte Chance, Fred das Material persönlich
überreichen zu können. Gesagt,getan! Das Ziel des diesjährige
Betriebsausflug war also ausgemacht: Die Reise führte nach Boston.
Weil Fred- busy wie er nunmal ist- nicht aufzufinden zu machen war und
die Band nicht unverrichteter Dinge wieder nach Hause fahren wollte, klopften
die vier Helden am Limp Bizkit Tourbus an und drückten dem öffnenden
DJ Lethal eine Reihe von Demo-Tapes in die Hand, mit der eundringlichen
Bitte sie Fred zu überreichen.
Dann setzten sie sich wieder ins Auto und fuhren zurück nach Springfield.
Es war 2 Uhr nachts, als Mike's Telefon sturm schellte. Völlig verschlafen
ging er an den Apparat. Es war Fred!Er hatte sich das Demo-Material angehört
und war völlig begeistert. In dieser Nacht lud er Staind ein, ihn
in Jacksonville zu besuchen, um einen Gig zusammen zu spielen und am neuen
Material der Band zu arbeiten.
Am
Tag nach Weihnachten packten sie ihr Equipment ein und machten sich auf
den weiten Weg nach Florida. Doch die Strapaze sollte sich lohnen. Neben
einem ausverkauften Gig in Limp Bizkits Heimatstadt Jax, arbeiteten sie
intensiv intensiv an der Weiterentwicklung ihrer Songs. Parallel dazu
hatte sich der agile Herr Durst bereits mit Jordan Schur, dem Präsidenten
von Flip Records in Verbindung gesetzt und ihm von der erstaunlichen Neuentdeckung
aus Massachusetts erzählt. Jordan lud die Band und Fred ein, ihn
in L.A. zu besuchen und ein paar Tage später saßen sie schon
im Flieger in die Stadt der (B)Engel. Dort angekommen war man keinesfalls
untätig. Unter der Regie von Durst und Lethal nahmen Staind drei
ihrer Songs auf ( A Flat, Suffocate, Black Rain). Schon im Februar 98
unterschrieben Staind einen Vertrag bei Flip Records. Jordan entschied
sich dazu, das Ganze als eine Art Joint Venture mit dem größeren
Label Elektra Records laufen zu lassen.
In den nächsten Monate verbrachten Staind ihre Zeit damit gemeinsam
mit Limp Bizkit, Sevendust und Clutch durch die Staaten zu touren. Während
der Offs arbeiteten sie, gemeinsam mit Fred, in Jacksonville an
den Songs für das erste offizielle Album.
Im Sommer 1998 wurde es dann Ernst. Ihrem Management war es gelungen
den renommierten Produzenten Terry Date (Pantera, The Deftones, Sound
Garden etc.) für das Projekt zu gewinnen.Die Aufnahme-Sessions fanden
im legendären Studio Litho in Seattle statt. Abgemischt wurde im
Studio X im Oktober (98). Das Major Label Debüt "Dysfunction" erschien
im April 99 und wurde- bekanntermaßen- ein großer Erfolg.
And The Story Continues
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Staind Workshop
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