PG Lick der Woche - Lenny Kravitz

Where Are We Runnin´?

Eingespielt mit der Epiphone Joe Perry Signature Les Paul "Boneyard"

Lenny Kravitz ist der Spezialist für coole Vintage-Sounds. Und daran hat auch die neuerdings glattgebügelte Matte nichts geändert. Auch auf seinem aktuellen Album Baptism überzeugt der geborene Entertainer wieder mit amtlichen BluesRock ´N´Soul Songs im klassischen Retro-Outfit. PG hat die Ohren gespitzt und die erste Single-Auskopplung "Where Are We Runnin´?" für dich rausgehört. Yeah!

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Intro/Solo
Solo
Strophe

Achtung! Damit wir das Audio auch als Jam-Track für das Solo (Seite 3 ) nutzen können, haben wir eine Einleitung dran montiert, die im eigentlichen Intro nicht auftaucht und deshalb hier auch nicht aufgeschrieben wurde. Aber keine Sorge: Am Ende des Strophen-Teils wirst du fündig!

Los geht´s mit einer Analyse des Intro/Refrain-Teils. Der Part basiert auf insgesamt nur drei Akkorden - D-Dur, E-Dur und B5. Dabei spielt Lenny die Chords nicht komplett mit Grundton, sondern setzt auf den etwas strafferen Sound von "Auszügen". (Der Blau markierte Ton wird weggelassen)

Bis dahin alles sehr, sehr brav. Um dem Song dennoch den typischen Retro-Anstrich zu verpassen, arbeitet Lenny mit zwei in diesem Genre sehr beliebten Spielprinzipien und verziert die oben gezeigten Dur-Auszüge jeweils mit einer reinen Quarte. Im Falle des D-Dur Akkords wäre das also ein G (8.Bd/B-Saite). Bezogen auf den E-Dur Chord werden wir beim "A" (10.Bd./B-Saite) fündig. Beide Töne machen ihre jeweilige Soundbasis zu reinrassigen sus4 Akkorden.

INFO: Das Kürzel "sus" steht für "Suspended". Im deutschsprachigen Raum firmiert das Klangereignis unter dem Namen "Vorhalt". Im Detail: Wir starten mit einem D-Dur Akkord mit der großen Terz (F#) auf der B-Saite (7.Bd). Jetzt greifen wir den Ton "G" (ebenfalls auf der B-Saite/8 Bd.) und sorgen so dafür, dass die Terz aus dem Spiel genommen wird - wir suspendieren sie sozusagen - halten die "4" vor die gr.3 . Und genau dieser Wechsel zwischen Dur- und Sus4 macht den Sound des Parts aus. In der Musikgeschichte gibt es zahllose Beispiele für den Einsatz der sus4. Die bekanntesten "Endorser" sind sicher die Rolling Stones. Aber auch Kiss, oder, mit etwas mehr Gain gespielt, Van Halen und Bon Jovi, möbeln ihre Riffs gerne mit dem coolen Akkordwechselspiel auf .

 

Das zweite Tool, das im Intro/Ref Teil für einen "rocknrolligen" Sound sorgt ist das Symbol für Retro-Blues/Rock schlechthin. Lenny verziert den B5 Powerchord im zweiten Takt mit einem "G#", der großen 6 (6.Bd/D-Saite). Im Wechsel mit der Quinte (F#/4.Bd./D-Saite) ergibt sich so ein extrem authentisches Rock-Riff. Und damit haben wir den Intro Teil theoretisch schon im Griff.

ÜBRIGENS: Wie eben schon erwähnt, übernimmt der Part zeitgleich auch die Funktion des Refrains und des Solo-Teils. Das Üben lohnt sich also!

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